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29. März 2009 italo.log Die wöchentliche Gedichtanthologie aus Italien. Herausgegeben von Roberto Galaverni und Theresia Prammer. » Kontakt » Zum Geleit ... » bis 111: Andrea Ponso 110: Paolo Bertolani 109: Andrea Temporelli 108: Ermanno Krumm 107: Patrizia Cavalli (3) 106: Vivian Lamarque 105: Giancarlo Majorino 104: Toti Scialoja 103: Emilio Rentocchini 102: Eugenio Montale (4) 101: Maria Luisa Spaziani 100: Ignazio Buttita 099: Simone Cattaneo 098: Nanni Balestrini 097: Nino Pedretti 096: Marco Giovenale 095: Valentino Zeichen 094: Elio Pagliarani 093: Bartolo Cattafi 092: Luciano Cecchinel 091: Eugenio de Signoribus 090: Guido Ceronetti 089: Andrea Zanzotto (4) 088: Matteo Marchesini 087: Nicola Gardini 086: Attilio Bertolucci (2) 085: Flavio Santi 084: Gesualdo Bufalino 083: Gherardo Bortolotti 082: Giuliano Mesa 081: Albino Pierro 080: Beppe Salvia 079: Ottiero Ottieri 078: Eugenio Montale (3) 077: Antonio Riccardi 076: Amelia Rosselli (2) 075: Nelo Risi 074: David Maria Turoldo 073: Pier Paolo Pasolini (3) 072: Franco Scataglini 071: Patrizia Vicinelli 070: Milo de Angelis (2) 069: Umberto Piersanti 068: Giorgio Orelli 067: Elisa Biagini 066: Remo Pagnanelli (2) 065: Carlo Bettocchi 064: Vittorio Sereni (2) 063: Giorgio Bassani 062: Federico Italiano 061: Gabriele Frasca 060: Andrea Zanzotto (3) 059: Patrizia Cavalli (2) 058: Antonio Porta 057: Vincenzo Frungillo 056: Gianni D'Elia 055: Gregorio Scalise 054: Giorgio Caproni (2) 053: Stefano Dal Bianco 052: Biagio Marin 051: Elsa Morante 050: Franco Buffoni 049: Franco Loi (2) 048: Ferruccio Benzoni 047: Eugenio Montale (2) 046: Adriano Spatola 045: Dario Bellezza 044: Tonino Guerra 043: Luciano Erba 042: Jolanda Insana 041: Mario Luzi 040: Primo Levi 039: Valerio Magrelli (2) 038: Paolo Volponi 037: Alda Merini 036: Pier Paolo Pasolini (2) 035: Patrizia Valduga 034: Aldo Nove 033: Raffaello Baldini 032: Maurizio Cucchi 031: Piero Bigongiari 030: Andrea Zanzotto (2) 029: Gerhard Kofler 028: Remo Pagnanelli 027: Andrea Gibellini 026: Fabio Pusterla 025: Michele Sovente 024: Anna Maria Carpi 023: Gian Mario Villalta 022: Edoardo Sanguineti 021: Roberto Roversi 020: Patrizia Cavalli 019: Giuseppe Conte 018: Giovanni Giudici 017: Valerio Magrelli 016: Giorgio Caproni 015: Andrea Zanzotto 014: Attilio Bertolucci 013: Emilio Villa 012: Giampiero Neri 011: Giovanni Raboni 010: Amelia Rosselli 009: Sandro Penna 008: Antonella Anedda 007: Pier Paolo Pasolini 006: Fernando Bandini 005: Milo de Angelis 004: Vittorio Sereni 003: Franco Fortini 002: Franco Loi 001: Eugenio Montale satt.org-Links: Latin.Log Gedichte aus Lateinamerika (2005-2008). Herausgegeben von Timo Berger und Rike Bolte. Lyrik.Log Die Gedichtanthologie (2003-2005). Herausgegeben von Ron Winkler. |
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Antonio Porta, Pseudonym für Leo Paolazzi, wurde 1935 in Vicenza geboren und starb 1989 in Mailand. Er war einer der souveränsten und unabhängigsten Protagonisten der italienischen „neoavanguardia” und des „Gruppo ’63“. Porta war einer der Begründer der Zeitschrift «alfabeta» (1979-1988), die er auch jahrelang leitete. Als Kritiker betreute er die Anthologie mit 70-er Jahre Schwerpunkt Poesia degli anni settanta (Mailand, 1979). Posthum erschien außerdem, herausgegeben von Giovanni Raboni, die Anthologie seiner kritischen Schriften, Il progetto infinito (Rom, 1991). Porta übersetzte Werke von Réverdy, Léautaud, Lee Masters, Hughes und Trakl ins Italienische und ist Verfasser mehrerer Erzählwerke, insbesondere Partita (Mailand, 1967), Il re del magazzino (Mailand, 1978) und Los(t) angeles (Florenz, 1966). Seinen ersten Gedichtband, Calendario (Mailand, 1956), publizierte er noch unter dem Namen Leo Paolazzi. Es folgen: I rapporti (Mailand, 1966), Metropolis (Mailand, 1971), Passi passaggi (Mailand, 1980), Invasioni (Mailand, 1984), Melusina (Mailand, 1987) und Il giardiniere contro il becchino (Mailand, 1988). Posthum komplettierten, herausgegeben von Niva Lorenzini, die Sammlungen Poemetto con la madre e altri versi (Mailand, 2000), Yellow (Mailand, 2002) sowie Poesie (1956-1988) (Mailand, 1988) das vielseitige Werk. Niva Lorenzini ist auch Herausgeberin des Gesamtwerks (Tutte le poesie 1958-1989), das soeben in der Klassikerreihe des Verlags Garzanti erschienen ist (Mailand, 2009). |
Niva Lorenzini über Yellow:
Die Faszination von Yellow, wie vielleicht der meisten posthum erschienenen Texte, ist in erster Linie jene einer Dichtung, die in progress geblieben ist, also nicht endgültig, offen für alle möglichen, multiplen Interpretationen. Angefangen beim Titel für den neuen Band, den Antonio Porta noch nicht ausgewählt hatte und der in den handschriftlichen Blättern in Bezug auf das Projekt zu einem „Gedichtbuch-Plan“ noch nicht auftauchte. Ein Projekt, das der Dichter, folgt man dem Pfeil der Manuskripte, in den letzten Jahren ausarbeitete und dessen Physiognomie er Mal für Mal modifizierte, obgleich sie, wie aus den zahlreichen Tagebuchnotizen hervorgeht, um einige konstante Nuklei kreiste. (...) Die Tagebücher („diari“) sind kostbare Rezeptakel. Und eines der Tagebücher ist eben Yellow, wie viele andere ein großes Heft im Din A4-Format, dem Porta von 1984 an biographische Notate, Chroniknachrichten, kritische Beobachtungen, Projekte, Fragmente und Schreib-Versuche in Versen und Prosa anvertraute.
Dabei ist Yellow im Vergleich zu den anderen ein besonders konsequentes und vollendetes Tagebuch, weshalb wir es hier auch beinahe in seiner Gesamtheit wiedergeben, ausgenommen nur die wenigen Notizen rein privater Natur oder die ein oder andere Gelegenheitsaufzeichnung. Eine Tagebuch-Erzählung, die zwischen emotionalen Befindlichkeiten und luzider Introspektion schwankt, die das Wort am Scheideweg zwischen deskriptiver Dimension und Chronik aufgreift und auch manchmal im Sprung zur thematischen Metamorphose, wobei den Impulsen des Unbewußten und Traum-Konfigurationen ebenso Raum gegeben wird wie einer fixierenden Gegenwartswahrnehmung. Angesichts einer so maßvollen und zugleich eindringlichen sprachlichen Energie, die konstitutives Merkmal der gesamten poetischen Produktion Portas von den Jahren des Debüts bis zu Los(t) angeles (1996) ist, kann man nicht umhin zu fragen, an welchem Punkt, und wie, aus der Prosaaufzeichnung das Gedicht hervorspringt und was den Vers von der blitzartigen Synthese des Tagebuchnotats unterscheidet. Und es ist Porta, der dafür Sorge trägt, die Poesiefragmente, welche in die Tagebuchnotate eingestreut sind (und deren umfangreichstes Corpus der Band Yellow aufweist, doch auch in Berkeley, City sowie in vereinzelten Blättern aus dem Zeitraum von 1984-1989 lassen sie sich finden) zu kennzeichnen, indem er sie mit der Signatur „Nuovo diario“ („Neues Tagebuch“) versieht. Und in jedem Fall ist der Durchdringungsgrad das primär Neue an diesem Schreibgestus, der sich als Mischgenre behauptet und der verlangt, mit voller Aufmerksamkeit und Aufgeschlossenheit gehört zu werden. (In: Antonio Porta, Yellow, 2002; Nachwort von Niva Lorenzini, Übersetzung: T. P.)
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