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16. März 2008 italo.log Die wöchentliche Gedichtanthologie aus Italien. Herausgegeben von Roberto Galaverni und Theresia Prammer. » Kontakt » Zum Geleit ... » bis 111: Andrea Ponso 110: Paolo Bertolani 109: Andrea Temporelli 108: Ermanno Krumm 107: Patrizia Cavalli (3) 106: Vivian Lamarque 105: Giancarlo Majorino 104: Toti Scialoja 103: Emilio Rentocchini 102: Eugenio Montale (4) 101: Maria Luisa Spaziani 100: Ignazio Buttita 099: Simone Cattaneo 098: Nanni Balestrini 097: Nino Pedretti 096: Marco Giovenale 095: Valentino Zeichen 094: Elio Pagliarani 093: Bartolo Cattafi 092: Luciano Cecchinel 091: Eugenio de Signoribus 090: Guido Ceronetti 089: Andrea Zanzotto (4) 088: Matteo Marchesini 087: Nicola Gardini 086: Attilio Bertolucci (2) 085: Flavio Santi 084: Gesualdo Bufalino 083: Gherardo Bortolotti 082: Giuliano Mesa 081: Albino Pierro 080: Beppe Salvia 079: Ottiero Ottieri 078: Eugenio Montale (3) 077: Antonio Riccardi 076: Amelia Rosselli (2) 075: Nelo Risi 074: David Maria Turoldo 073: Pier Paolo Pasolini (3) 072: Franco Scataglini 071: Patrizia Vicinelli 070: Milo de Angelis (2) 069: Umberto Piersanti 068: Giorgio Orelli 067: Elisa Biagini 066: Remo Pagnanelli (2) 065: Carlo Bettocchi 064: Vittorio Sereni (2) 063: Giorgio Bassani 062: Federico Italiano 061: Gabriele Frasca 060: Andrea Zanzotto (3) 059: Patrizia Cavalli (2) 058: Antonio Porta 057: Vincenzo Frungillo 056: Gianni D'Elia 055: Gregorio Scalise 054: Giorgio Caproni (2) 053: Stefano Dal Bianco 052: Biagio Marin 051: Elsa Morante 050: Franco Buffoni 049: Franco Loi (2) 048: Ferruccio Benzoni 047: Eugenio Montale (2) 046: Adriano Spatola 045: Dario Bellezza 044: Tonino Guerra 043: Luciano Erba 042: Jolanda Insana 041: Mario Luzi 040: Primo Levi 039: Valerio Magrelli (2) 038: Paolo Volponi 037: Alda Merini 036: Pier Paolo Pasolini (2) 035: Patrizia Valduga 034: Aldo Nove 033: Raffaello Baldini 032: Maurizio Cucchi 031: Piero Bigongiari 030: Andrea Zanzotto (2) 029: Gerhard Kofler 028: Remo Pagnanelli 027: Andrea Gibellini 026: Fabio Pusterla 025: Michele Sovente 024: Anna Maria Carpi 023: Gian Mario Villalta 022: Edoardo Sanguineti 021: Roberto Roversi 020: Patrizia Cavalli 019: Giuseppe Conte 018: Giovanni Giudici 017: Valerio Magrelli 016: Giorgio Caproni 015: Andrea Zanzotto 014: Attilio Bertolucci 013: Emilio Villa 012: Giampiero Neri 011: Giovanni Raboni 010: Amelia Rosselli 009: Sandro Penna 008: Antonella Anedda 007: Pier Paolo Pasolini 006: Fernando Bandini 005: Milo de Angelis 004: Vittorio Sereni 003: Franco Fortini 002: Franco Loi 001: Eugenio Montale satt.org-Links: Latin.Log Gedichte aus Lateinamerika (2005-2008). Herausgegeben von Timo Berger und Rike Bolte. Lyrik.Log Die Gedichtanthologie (2003-2005). Herausgegeben von Ron Winkler. |
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Vittorio Sereni, 1913 in Luino (Lombardei) geboren, Literatur- und Philosophiestudium in Mailand. 1938 gehörte Sereni zu den Mitbegründern der Zeitschrift „Corrente“ und war Mitarbeiter von „Campo di Marte" und „Frontespizio“. 1941 erschien sein erster Gedichtband, Frontiera. Im zweiten Weltkrieg einberufen, wird er zunächst nach Griechenland, dann nach Sizilien geschickt. 1943 gerät er in Kriegsgefangenschaft und verbringt zwei Jahre in Gefangenenlagern in Algerien und Marokko. Diese Erfahrung geht direkt in sein zweites, Gedichte und Prosa verschränkendes Buch, Diario d’Algeria ein. Nach dem Krieg unterrichtete er und schrieb als Literaturkritiker für „Milano Sera“. 1965 publizierte er Gli strumenti umani, 1981 kommt bei Einaudi der Band Il musicante di Saint-Merry heraus, mit Übersetzungen von Pound, Char, Williams, Frénaud, Apollinaire, Camus, Corneille u.a. Im selben Jahr erscheint außerdem Stella variabile, mit dem Claudio Sereni im Folgejahr den Premio Viareggio gewinnt. Am 10. Februar 1983 stirbt Sereni in seiner Wahlheimat Mailand. |
Franco Fortini schreibt über dieses Gedicht:
Bewunderer, Freunde und Gegner gleichermaßen sehen in Sereni den Erben Montales. Auch ich war dieser Ansicht. Nicht so sehr aufgrund des Geflechts an Verweisen auf Montales Verse, die ganz unverhohlen daherkommen, gleichsam als Exorzißmen gegen die einzigen gefährlichen Einflüsse: die verborgenen. Eher trifft es zu in Hinblick auf ein Dichten im Zeichen der „leisen Erhabenheit“, das die wichtigsten existentiellen Themen mit sofort erkennbarem Inhalt zum Anlaß nimmt, und zwar mit Bildern und in einer Sprache von gemäßigt-gehobener Natur, immer mit einem ironischen Korrektiv und nahe daran, in Schweigen aufzugehen, aus Komplizenschaft oder aus Unmut. Und doch mit einem gewaltigen Unterschied: Beim späten Montale war die ironische Versifizierung der Kultur vom Skeptizismus zum Zynismus übergegangen, während sie bei Sereni vom leise Zurückgenommenen zum Metaphysischen aufsteigt. Mit seiner wunderbaren Wortlegion bewegt sich Sereni auf eine nach wie vor sehr ausgedehnte gesellschaftliche Adressatenschicht zu, größer als jene der Poesieliebhaber seiner Jugend. Es sind jene, die immer noch aus der Ethik, aus der Diskretion heraus kommunizieren; und das nicht nur in poetischer Hinsicht. Und es sind auch jene, die in der Dichtung, in der bestrickenden Elena der Dichtung (an die sie eine unauflösliche Umarmung bindet) wie in einem deutschen Kupferstich des frühen 16. Jahrhunderts einen Lemuren historischen Schreckens, „ein Idol“ (in diesem Fall, aber auch nur in diesem Fall, mit Goethe gehend), einen bloßen Anschein, eine „Schulter aus Luft“ zwar zu übersehen versuchen, zu vermuten jedoch gezwungen sind. („Verso il valico“, in: Nuovi saggi italiani, 1987, Übersetzung: T. P.)
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