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Sofie Lichtenstein: Bügeln. Protokolle über geschlechtliche Handlungen


 
Mai 2001

satt.org UNTERWEGS




LINK:
www.minipresse.de

sattLINKs:
1. Tag
2. Tag
3. Tag
4. Tag

Fotogalerie:
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Fazit
satt.org macht mobil … Alle zwei Jahre veranstaltet die Stadt Mainz die Internationale Minipressen-Messe.
Für SUKULTUR ist es das dritte Mal, und satt.org (alle3) ist dabei und verwertet das Erlebte für's Internet.

Viel Spaß.



MAINZ - Der dritte Tag (Der Tag der Entscheidung - "One Night in Bangkok"): 26. Mai 2001

7.23 Marc wacht auf, duscht sich, frühstückt, Torsten und Frank schmoren noch in ihrem eigenem Saft. Torsten: "Mir scheint, ich liege unter einer Lupe!" Ja, so ist das Ausstellergewerbe. Heute ist der Tag der großen Entscheidungen. Bislang haben wir noch nicht einmal unsere Tabakkosten raus, wir müssen VERKAUFEN VERKAUFEN VERKAUFEN. Außerdem wird die leidige Hotelfrage demnächst entschieden. Werden alle3 heute nacht in einem Bett oder im NissanMicro schlafen? Wo ist überhaupt das Auto?

9.10 Torsten und Frank frühstücken: kein Kaffee. Ein Hauch Unmut.

10.03 Marc am Stand - und rauchen und rauchen und rauchen. Derweil klärt sich die Hotelfrage. Wir ziehen um von Zimmer 3 ins Zimmer D. Sehr schön, heut nacht werden wir weniger schwitzen! Leider hat das Zimmer keinen Kühlschrank - die kalten Biervorräte müssen deshalb schnell aufgezehrt werden.

alle3: Zu alt für's Schaustellergewerbe?!


10.47 Frank zuckt. Die rechte Hand - vielleicht braucht er ein Bier?

11.41 Mainz ist doch nicht flipperfrei: Die Wiener und die Wagners haben gestern abend gegenüber von McDonald's einen aufgetrieben. alle3 haben ein neues Ziel.

11.45 Die Verbrecher kommen.

Das satt.org-Suchbild: WAS FEHLT HIER?11.46 Frank trinkt wieder Bier, Marc schon fast sein zweites, Torsten ist auch gut dabei …

14.32 Gespräche, Webseitenbau, Toilette, Käsecroissants, Rauchen, hin und wieder ein Bier … alle3 sind vollauf beschäftigt.

14.45 Torsten bringt neues Bier: 4 Dosen Tuborg, 5 Dosen Holsten. Der einarmige Lehrer, eine Zufallsbekanntschaft von gestern abend, kommt zum SUKULTUR-Stand und verbreitet Stimmung. Er empfiehlt uns Diana ("für fünfzig Mark macht sie einen Erotiktanz, da klappt dir das Messer in der Hose auf"), Diana wird bald 21 und arbeitet in Mainz in der "Bar zur Hölle". Der einarmige Lehrer ist der Enkel vom Polizeipräsidenten von Berlin vor 1933, seine Mutter war eine Freundin von Tito. (Quelle: Reinhard Kaufmann)

15.30 Harald Sack Ziegler - der deutsche Sting - besucht den satt.org-Stand.

15.48 Unser Standnachbar Herr Kaufmann erklärt das Ruhrgebiet, insbesondere Marcs Geburtsstadt Essen: "Essen - Altenessen, da sind ja nur Polaken. In Belgien gelten Polaken als Deutsche. Karstadt in Essen - Herr Karstadt - ist ja das schlechteste Kaufhaus, ganz schlecht geführt."

Der deutsche Sting: Auch er darf in Mainz nicht fehlen. 17.27 Gespräche, Reklameseitenbau, Toilette, Käsecroissants, Rauchen, hin und wieder ein Bier … alle3 sind vollauf beschäftigt.

17.54 Marc ist rotzig, Frank ist rotzfrech, Torsten ist da! (Selbstauskunft alle3)

18.15 Neun neue Biere (3xHolsten, 6xRadeberger) von Marc. Umsätze: ja!

20.06 Zurück von Marcus Weber. Im Literaturbüro alles schön eingespeist, nun beim Libanesen: 3xSchawarma-Teller.

20.20 Frank: "Ich bin satt." Torsten: "Pappsatt." Marc: "Ich hab noch."

21.00 Marc schläft ein.

Ein Engel flaniert am SUKULTUR-Ständer.22.00 Marc schläft immer noch. Unter unserem Zimmer tönt lauthals die Partylaune der HAVANA-Gäste.
Frank und Torsten bereiten derweil das satt.org-Update für den nächsten Tag vor. Wird satt.org den Flipper gegenüber von McDonalds noch diesen Abend in Aktion erleben dürfen? Schaffen wir's noch zur Slam Poetry?? Und was machen wir, wenn das Bier alle ist???
Da wir Zimmer "D" bezogen haben, werden wir für die Damentoilette gehalten. Frauen versuchen in unser Zimmer einzudringen. :-)) Wir müssen abschließen.

23.43 Marc wird wach, Frank und Torsten schlafen ein: so ungerecht kann die Welt sein.

0.24 Marc und der wiedererwachte Frank stürzen sich ins nackte Überleben bzw. Mainzer Nachtleben. Deo statt Blumen. Mal gucken, ob sie den Micra finden. Sie laufen durch die Innenstadt, die Gehwege werden von ausgelassenen blutjungen DJ Bobo-Fans bevölkert, ein Popfestival in der Nähe endet. Nach vielen, vielen Kilometern auf engstem Raum finden Frank und Marc die Bowlingbahn, in der nach Aussage des Fröhlichen Wohnzimmers auch zwei Flipper stehen sollen. Obwohl das Vergnügungsetablissement bis 2.00 Uhr auf haben soll, stehen Marc und Frank vor verschlossenen Türen. Ist es vielleicht schon 2.00 Uhr?

Servicestadt Mainz: Fremde Frauen helfen ohne Zögern.vielleicht 2.00 Die Suche nach dem Micra in der Pumpengasse geht weiter. Eine überaus freundliche Mainzerin hilft, führt uns zu ihrem Auto, holt daraus einen Stadtplan hervor, erklärt uns den Weg. Die Pumpengasse befindet sich in Sichtweite, neben dem MCV-Gebäude. Erleichterung, Frank und Marc bedanken sich, stiefeln die Straße hoch, entdecken den Micra. Überraschung: Der Wagen parkt direkt neben dem Literaturbüro, in dem täglich das Internet-Tagebuch eingespeist wird, und dem libanesischen Restaurant, in dem alle3 heute gespeist haben (s. 20.06). Kein Knöllchen - Mainz ist toll, alle3 blind.

ERFOLG! Die satt.org-Kutsche steht noch.


später Frank hat keinen Autoschlüssel dabei, also treten die2 den Rückweg an. Sie verirren sich, ein Stadtplan auf einer Informationstafel wird mit der Digitalkamera abgefilmt, nun gelingt der Rückzug. Die2 erstehen jeder ein Bier, nächtliches Glück.

Immer auf der Wacht: Die Ritter der Nacht.noch später Marc und Frank gehen zum Messezelt und werden von zwei Wachmännern - Herrn Manfred Son und Herrn Dr. Tharakan - mit offenen Armen begrüßt. Das Wachpersonal ist gescheiter als so mancher Aussteller. Standbesichtigung, alsdann werden Frank und Marc zum Autorensekt eingeladen, prima. Langes Gebabbele, Herr Son hat seit drei Wochen Internet, ist ein zufriedener aol-Kunde, stolzer Besitzer eines ALDI-Superrechners, wohnt vierzig Kilometer von Mainz entfernt und fährt 5 Kilometer mit dem Auto zum Bäcker. Marc schenkt den beiden jeweils einen Knubbel - aus der legendären Kubbel-Auflage. Alsdann wird er genötigt, die Ausgaben zu signieren. Er tut es - entgegen seinen Gewohnheiten! Nach einer Flasche Sekt ziehen sich Frank und Marc zurück.

NICHT SCHLECHT UND SOGAR 0,5.3.19 Zurück im Hotel. Frank und Marc wollen noch ein Bier trinken, haben aber keine Lust auf die PianoBar. Torsten wacht auf, als Marc und Frank ins Hotelzimmer zurückkehren. Er hat auch noch Lust auf ein Bier. Frank zieht drei Dosen Adelskronen aus dem Hotelautomaten.

4.39 Der Wecker wird gestellt, langsam fallen die Augen zu, alle3 schlafen.