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September 2007
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Reinhard Kleist
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Reinhard Kleist: The Secrets of Coney Island Edition 52 2007 80 S.; Sc, € 12,00 (D) » amazon |
Schon die dritte Comicveröffentlichung dieses Künstlers innerhalb eines Jahres nach „Cash – I See A darkness“ und dem jüngst erschienen „Elvis“-Comic. Das läßt Ermüdungserscheinungen befürchten, zumal bereits der Elvis-Band gewisse strukturelle und inhaltliche Schwächen zeigte.
Hier zumindest kann das Vorwort des Buches beruhigen. „The Secrets of Coney Island“ besteht nur knapp zur Hälfte aus neuem Material. Insgesamt drei Geschichten enthält das Buch, die sich allesamt um den legendären Vergnügungspark vor New York drehen. Der Titel ist insoweit irreführend, als hier keine Geheimnisse erzählt werden, sondern eine Handvoll menschlicher Geschicke, die in den drei komplett verschiedenen Erzählsträngen lose miteinander verknüpft werden.
Kernstück ist dabei „Coopers Show“, die erste, längste und einzig neue Episode des Buches. Kleist zeigt sich hierbei grafisch auf der Höhe des Können, sein immer reduzierter werden Strich und die geschickte Verwendung von Licht und Schatten lassen die Geschichte großartig aussehen. Inhaltlich weist sie leider die Schwächen vieler Geschichten auf, die von Kleist nicht nur gezeichnet, sondern auch geschrieben wurden. Etwas steife Dialoge und handlungsablenkende Elemente verwässern die Kurznovelle um das Findelkind Cooper und sein Leben in der bizarren Gemeinschaft der Schausteller von Coney Island.
„Coney Island Angel“ erzählt eine kurze fiktive Nebenepisode zu den Dreharbeiten von Alan Parkers Film „Angel Heart“ um einen nächtlichen Streifzug Mickey Rourkes durch den Park. Die Geschichte erschien bereits 2002 im Eigenverlag und wirkt insgesamt eher skizzenhaft. „Thunderbolt“ schließlich greift die Gemeinschaft der Schausteller und ihr weiteres Geschick nach „Coopers Show“ auf. Die bereits sieben Jahre alte Geschichte wurde dafür von Kleist neu gezeichnet.
Wie Kleist selber im Vorwort des Bandes erzählt, gibt es tausende skurriler, komischer, tragischer Anekdoten und Episoden über Coney Island. „The Secrets“, Kleists eigenes Garn, kann damit nur sehr bedingt mithalten. Trotz extrem stimmungsvoller Grafik weiss der Band erzählerisch nur stellenweise zu überzeugen. Alle Episoden bleiben immer etwas oberflächlich, die Charaktere sind deutlich zu sehen, aber kaum zu begreifen. Könnte Kleist seine Geschichten ebenso prägnant konstruieren wie seine Bilder, der Band wäre perfekt.
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