Marc Degens RÜCKBAU
Erzählung mit drei Zeichnungen des Autors und einem Nachwort von David Wagner
Neuauflage erschienen im August 2006.
Bestellungen an: SUKULTUR Wachsmuthstraße 9 13467 Berlin eMail: sukultur@satt.org
Widerrufsbelehrung
»Eine Wohnung verlassen. Ausziehen. Das Weite suchen. Alles ausräumen. Sich zum Henker scheren.« (Georges Perec, Träume)
Auszug:
Dir gehört nicht einmal die Finsternis, das Dunkel, die Nacht. Du schließt die Augen und kannst doch alles sehen. Das auf dem Boden liegende nachtblaue Beinkleid. Den Wäschestapel in der Ecke. Die Beschriftungen der Umzugskartons. Jeden einzelnen nackt aus der Wand ragenden Nagel. Selbst das Spinnweb an der Zimmerdecke. Du wälzt dich auf die andere Seite und hörst deutlich dein Herz schlagen. Bum bum. Die Intervalle sind unregelmäßig. Bum. Ungezähmt. Bumbum. Ungesund. Bum bum. Dein Magen zieht sich flau zusammen, gleich wirst du ohnmächtig werden. Hoffentlich.
Stimmen der anderen:
Ein alter Freund, Pflichten von gestern, Videokassettenhüllen. Unser Leserglück ist es, daß Marc Degens so ein Buch der Nachtgedanken tatsächlich geschrieben hat. (David Wagner)
Aus subjektiven Eindrücken entstehen ein ganzes Wohnhaus, ein Straßenzug und auch ein Porträt Berlins in Mosaiksteinen. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Der tranceähnliche Zustand zwischen Wachen und Schlafen, die Hoffnung auf einen Neuanfang und die Trauer um den Abschied werden in einer fast poetischen Sprache anschaulich gemacht. (Berliner Literaturkritik)
Ein Auszug, ein Übergang, ein Sortieren von brauchbar und unbrauchbar. Eigentlich ein ganzes Leben in wenige Stunden gepackt – & aus dem Sperrmüll läßt Damokles schön grüßen. (Kult)
Marc Degens, geboren 1971 in Essen, lebt seit 1999 als freier Schriftsteller in Berlin. Er ist Herausgeber des Online-Feuilletons satt.org und Mitglied der Popformation Superschiff. Zahlreiche Einzelveröffentlichungen, u.a.: Unsere Popmoderne (Erzählungen, mit einem Vorwort von Thomas Kapielski, 2005). » www.marc-degens.de
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