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September 2006
Petra Zimlich
für satt.org


Lambchop:
Damaged
Cityslang 2006

Cover
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Lambchop: Damaged

Lambchop
Foto: Steve Gullick / cityslang

Lampchop – ein Name, der seit Jahren für sich steht. Für konstante Qualität und für große Musik. Neue Alben werden mit Spannung erwartet. So auch 2006, „Damaged“ heißt der aktuelle Song-Zyklus. Das ist kurz und knapp und gibt bei weitem nicht die Tiefe an Musik wieder, die uns auf diesem Album entgegenströmt. Noch näher führt uns Kurt Wagner an die Themen heran, die ihn bewegen. Es scheint sein bisher persönlichstes Album. Er benennt die damages – die Verletzungen, Schädigungen und Havarien. Erneut sind sie und die Suche nach dem Weg mit ihnen zu leben das Destillat seiner Songs.

Die Musik fließt so selbstverständlich dahin, dass man schnell eintaucht in das wunderbare Lambchop-Universum. Völlig unerwartet fühlt man sich an Swingmusik, an Frank Sinatra mit einem Whiskey in der Hand erinnert, an große Kunst der 50er und 60er Jahre, eine angenehme Baratmosphäre bildet den imaginären Hintergrund. Das ist neu. Violine, Cello, Bläser veredeln die Songs und zaubern sanfte Soul-Harmonie, sehr weich und melodiös. Wärme im besten Sinne des Wortes. Gleichzeitig haben Lampchop die Welt des klassischen Souls oder Alternative Country längst hinter sich gelassen.

Alles Überflüssige ist über Bord geworfen. Es glänzt pure Schönheit. Und das so gelassen und souverän, dass es einem den Atem raubt. Eine solche Reife und Eleganz findet sich nur selten, nur selten auch Musiker, die so sehr in sich ruhen. Lampchop, dieses Kollektiv aus bis zu siebzehn Musikern, erweist sich einmal mehr als einzigartig. Die ersten englischsprachigen Rezensionen sprechen von einem “Masterpiece”. Ich schließe mich an.