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Sofie Lichtenstein: Bügeln. Protokolle über geschlechtliche Handlungen




Januar 2008
Marc Degens
für satt.org



Versäumte Stunden

Drei Berliner Veranstaltungen im vierten Quartal 2007, die ich besucht hätte, wenn ich in Deutschland gewesen wäre:

  1. 7 Jahre Dorfdisco (28. November 2007)
    Kurz bevor wieder alles zusammenbricht, feierte sich Dorfdisco.de noch einmal selbst. Mit:
    SO SO MODERN - The New Zealand way of "New Rave". New kids in New Raveland – for the very last time in Berlin this year!
    ROBOTRON - schlicht die neuen Lieblinge des Elektro-Disco-Junks!
    DR.NORTON Dr.Norton stehen für Berlins beste Beatpunkband.
    DJ CANDIE HANK Es bebt aussergewöhnlich! Mit DJ Candie Hank a.k.a Patric Catani kommt ein gar seltenes Exemplar bester Tanzunterhaltung. Keine Plattendreherei, alles selbst produziert im berüchtigten Candie Hank Stil! Wer ihn noch nicht erlebt hat wird "Mr. Groucho Running" nicht vergessen.
    + Dorfdisco DJs Oliver S./David S./Ramin R.
    Ort: LOVELITE/ SIMPLONSTR.38-40/ B-FHAIN
    A Happy mathematic Dance rock Rave core
  2. Kein Messer ohne Rose (13. Dezember 2007)
    Lesung und Workshop und gemütliches Beisammensein.
    Eloísa Cartonera, der legendäre Kartonbuchverlag aus Argentinien, präsentierte in Berlin die in Zusammenarbeit mit der Akademie Schloss Solitude entstandene Anthologie "Kein Messer ohne Rose", sowie eine neue exklusive deutschsprachige Kollektion von Kartonbüchern. Es lasen Nora Bossong, Anne Köhler, Washington Cucurto, Nikola Richter und Tom Schulz aus ihren Kartonbüchern. Tango italiano: Bruno Franceschini. Moderation: María Gómez (Buenos Aires) und Timo Berger (Berlin).
    Ort: Literaturcafé Macondo, Gärtnerstraße 14, 10245 Berlin-Friedrichshain (Rufnähe: Boxhagener Platz)
    Eintritt gratis und für alle frei.
  3. Verbrecherversammlung:
    Barbara Kalender und Jörg Schröder – "Schröder erzählt"
    (20. November 2007)
    Das berühmte Verlegerpaar Jörg Schröder und Barbara Kalender betreibt nach der Liquidation von März und dem Verkauf des Verlagsvorlasses an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach nun den März Desktop Verlag, in dem seit 1990 kontinuierlich Folgen der Reihe "Schröder erzählt" erscheinen. "Schröder erzählt" geht so: Jörg Schröder erzählt Barbara Kalender aus seinem Leben und aus dem Literaturbetrieb, diese Erzählungen werden auf Tonband aufgezeichnet, von Barbara abgeschrieben und anschließend von beiden so lange redigiert, bis Literatur daraus entstanden ist. Das Prinzip ist offen: Ross und Reiter werden benannt, es wird nichts verschwiegen und nichts vertuscht. Nun erscheint die 50. Folge dieser legendären Reihe, in der ein best of des "Schröder erzählt"-Weblogs versammelt ist, dass Kalender und Schröder wiederum seit zwei Jahren auf der Website der Taz führen. "Schröders Leistung besteht darin, die unausgesprochene Verwirklichung von Moral und Ästhetik, das Gewinnen und Auspressen jeden ästhetischen Produkts aus einem meist rücksichtslos verwalteten Lebensrohstoff, die/das jedem Kunstwerk zugrunde liegt, derart auch dem Leser aufzuhalsen", urteilte Diedrich Diederichsen. An dem Abend lasen Barbara Kalender und Jörg Schröder einige Texte, sprachen mit Jörg Sundermeier über ihre Arbeit und präsentierten zudem einen kurzen Ausschnitt aus dem mit dem Grimme Preis prämierten Film "Die März-Akte", der kürzlich als DVD wiederveröffentlicht wurde. Siehe auch: www.maerz-verlag.de
    Ort: Monarch, Skalitzer Straße 134, 10999 Berlin