Etwa 1,5 Minuten nach Beendigung seines Textes zu The Phoenician Scheme kam dem Film-Red. folgende Idee...
Pon farr
[Working Title]
Treatment für einen Wunschfilm von Wes Anderson
Diverse markante Themen aus dem Werk von Wes Anderson (und eine deutliche Affinität zu Star Trek) machen diese Filmidee zur kongenialen Weiterführung seines Œuvres:
Nach einem Hotel, einem Zug und einem U-Boot ist ein Raumschiff eigentlich die naheliegende nächste Stufe einer bespielbaren Haupt-Location, in der Anderson anhand des mating rituals der bekanntermaßen emotional sehr unterkühlten Vulkanier auch seinen bevorzugten Schauspielstil gut einbringen kann.
Noch dazu ist das nerdige Thema Star Trek kein Hindernis, sondern die Möglichkeit, sein Stammpublikum zu vergrößern. Denn sowohl die typischen Anderson-Fans werden sich durch einen SciFi-Film ihres Lieblings nicht abgestoßen fühlen (selbst mit dem Grundwissen um jemanden wie "Mister" Spock sollte man hier gut andocken können) als auch die Nerds, die vermutlich auch schon mal von Anderson gehört haben, durchaus neugierig sein könnten auf diese gänzlich neuartige Interpretation des Roddenberry'schen Universums.
(Wer mit den Fachbegriffen zu Star Trek nicht klar kommt, googlet halt Pon farr, Andorianer, "grünhäutige Tänzerin", Lirpa, Amok Time und was hier sonst noch so erwähnt wird und den Laien überfordert.)
Beginnen wir mit den ästhetischen Möglichkeiten: Ein Raumschiff (oder mehrere), die Brücke, der Turbolift, die Jefferies Tubes, 3D-Schach, fremde Planetenoberflächen und außerirdische Bauten: Was Jahrzehnte lang mit einem strengen Design-Willen gehütet wurde, kann durch Andersons eigentümliche Farbauswahl, seinen Hang zur Symmetrie und ausgefallenen Materialien zu etwas ganz neuem werden. Raumschlachten oder eine Actionszene mit einem Gorn in Stop-Motion-Animation, Tumulte im Föderations-Parlament*: es gibt so vieles, bei dem Anderson sich austoben kann.
*nur echt mit zwei Vertretern vom Planeten Charon
Ich würde vorschlagen, sich von den gängigen Figuren und Darstellern größtenteils zu entfernen, abgesehen vllt. von ein paar hübschen Cameo Appearances. Stattdessen kann man das übliche Ensemble von Anderson-Filmen gut in die Star Trek-Welt einbauen: Bill Murray als Flottenadmiral, Scarlett Johansson als grünhäutige Tänzerin, es gibt diverse bekanntermaßen tolle Schurken, es müssen ja nicht unbedingt Benedict "Khan" Cumberbatch als Andorianer und Mathieu Amalric als Ferengi sein (oder die soeben erwähnte Darstellerin mit skandinavischem Migrationshintergrund als Borg Queen). Jeder, der sich ein bisschen für Wes Anderson und Star Trek interessiert, soll sich mal 5 Minuten Zeit lassen und darüber nachdenken. Und dann gebt dem Wes mal zwei Monate, der findet da sicher auch einiges - muss halt nur die Rechte-Frage geklärt werden, aber wenn Paramount oder wer auch immer aktuell die Rechte hat, nicht eigenes Geld vorstrecken muss, können die auch mal entspannt mit dem ganzen Kanon-Kram umgehen. Das Ganze kann ja auch nur "inspiriert" sein (aber dennoch die Fachbegriffe benutzen).
Die vulkanische love story kann sich zwischen jüngeren, unbekannte(re)n Darstellern** abspielen (Mir fällt gerade auch wieder dieses Holoprogramm Vulcan Love Slave ein... Aber nichts muss, alles kann, mon capitaine Wes ... oder darf ich Dich Wesley nennen?).
**Je nach Blockbuster-Anspruch etwa hot rodent face Chalamet, Zendaya oder was aktuell so angesagt ist bei den jungen Leuten.
Eine Zeitreise-Geschichte bietet sich irgendwie an, aber ich weiß nicht genau, ob das dem Herrn Auteur zusagt. Ich bin auch schon ganz geil drauf, was Alexandre Desplat aus dem Thema von Amok Time machen könnte...
Mit diesem Kopf-Soundtrack verabschiede ich mich...
Nachtrag: Wes Anderson darf sich gerne kostenfrei von meinen Ideen und Anregungen schnappen, was immer er will. Wer allerdings eine Drecks-KI damit füttert, darf sich schon im Vornherein als verflucht ansehen. Mögen Ceti eels in euren Geschlechtsteilen nisten, ihr Unreinen!