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Oktober 2003
Thomas Vorwerk
für satt.org

Filmkalender 2004
Schüren Verlag 2003

Filmkalender 2004

Bild- und
Textredaktion:
Oliver Baumgarten

208 Seiten, 7,90 Euro
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Filmkalender 2004



Mit dem nahenden Ende des Jahres kommt auch wieder die Zeit der neuen Kalender. Für Filmfreunde gehört hierbei der Schüren Filmkalender traditional zu den Favoriten. Earthquake (Movie)

In der Ausgabe für 2004 hat man sich wie üblich für einige filmthematische Texte, die das Kalendarium auflockern (und bereichern) sollen, entschieden, die aber diesmal interessanterweise übergreifend die filmgeschichtlich sehr interessanten 70er Jahre behandeln. Ein Artikel über das "New Hollywood", aber vor allem die gelungenen Ausführungen über Italo-Western (von Carsten Tritt) und Katastrophenfilme (von Oliver Baumgarten) reflektieren politische Strömungen und Stimmungen und den Wandel zwischen Gut und Böse, während Mark Stöhrs Text über den DEFA-Spielfilm "um 1974" sich mit den Auswirkungen des Sparwasser-Tors beschäftigt, der etwas mickrig ausgefallenen DDR-Version des gerade aktuellen "Wunder von Bern". Durchaus amüsant.

Die übliche Vorschau auf das nächste Kinojahr (leider bereits jetzt etwas "outdated") darf ebensowenig fehlen wie das mit unzähligen Geburts- und Todestagen gespickte Kalendarium oder die Kurzportraits diverser Geburtstagskinder unter den Filmschaffenden, diesmal Juliette Binoche (40), Russell Crowe (40), Kameramann Jost Vacano (70), Charlton Heston (80) und die bereits von uns gegangenen Lilli Palmer (90) und Cary Grant (100).

Ein Überblick über die deutschen Filmarchive wird durch einen großen Adressenteil noch verstärkt, in dem die Anschriften unzähliger Archive, Buchhandlungen, Verlage, Institutionen etc. es dem Filmfreund erleichtern, Zugang zu Informationen, Bildmaterial oder auch Kopien seltener Filme zu finden.

Der Schüren Filmkalender ist vor allem praktisch, bietet aber für einen geringen Aufpreis gegenüber den unspezifischen Langweiler-Kalendern jede Menge Informationen und ein Dutzend lesenswerte, wenn auch nicht immer unumstrittene Filmtexte.