Anzeige:
Sofie Lichtenstein: Bügeln. Protokolle über geschlechtliche Handlungen


 

Februar 2003
Thomas Vorwerk
für satt.org

Mimi
F 2002

Kamera
und Regie:
Claire Simon

Schnitt:
Claire Simon, Julie Pélat, Michel Toesca

Musiker:
Diego Origlia

Mit:
Mimi Chiola

Internationale Filmfestspiele Berlin

Forum

Mimi



Mimi (von Claire Simon)Unter dem Auge ihrer Regisseurin zieht die 60jährige Mimi durch Nizza und ein Bergdorf und erzählt von den Erinnerungen, die sie mit einigen dieser Orte verbindet. Das könnte sehr spannend sein, muß es aber nicht.

Claire Simon fasziniert es, daß Mimis Geschichten manchmal so alltäglich sind, aber doch von so profunder Bedeutung für ihr Leben. Ich fand sie größtenteils stinklangweilig. Mimis Entdeckung mit 14, daß sie auf Frauen steht, führt zu weiteren Entdeckungen, ich hingegen freute mich nur über meine Entdeckungen: zwei schöne Nachtaufnahmen, ein Esel, eine Katze, einige von einem Open-Air-Konzert herüberwehende Klänge Suzanne Vega. Das reicht leider nur für 107 Sekunden, nicht Minuten.

Die Vorwürfe einiger Schöngeister, daß ich ein Ignorant bin, würde ich mir gerne anhören, wenn diese mir dann erklären, was ich bei diesem Film verpasst haben soll. Das ist mir nämlich ein völliges Rätsel. Immerhin war es interessant, mitanzusehen, wie sich das Kino langsam leerte, wobei der Pressekollege in der Reihe vor mir, der zwischendurch für dreißig bis vierzig Minuten verschwand, dann aber wiederkam, mir immerhin neue Perspektiven öffnete, wie man seinen Job verstehen bzw. ausführen kann. Glücklicherweise gehe ich aber immer noch freiwillig ins Kino und suche mir die Filme aus, da kann man zwischendurch einen Griff ins Klo wie "Mimi" verkraften.