Eines Nachts trifft Ritter Gottfried, der ehemalige Waffengefährte des Königs, am Schloß ein. Er bringt die Nachricht mit sich, daß Prinzessin Aischa (genannt die Wüstenrose), in die er sich auf einem Kreuzzug im Morgenland verliebt hatte, und die ihn, den König und einen weiteren Gefährten, Alderich, aus der Gefangenschaft ihres Vaters, des Emirs Hazam, befreit hatte, entführt worden sei. Er allein kann das Lösegeld nicht auftreiben. Der König springt selbstverständlich ein und schickt Johann und Pfiffikus auf die Mission ins Morgenland. Unterwegs benimmt sich Gottfried jedoch höchst verdächtig, und Johann wird mißtrauisch.
Vorweg sei gesagt, die Befreiung der Prinzessin gelingt, doch gibt es noch einige, leider nicht ganz unerwartete Wendungen. Immerhin gelingt es Maury (Zeichnungen), sowie Partheons und Culliford (Text) wieder einmal ganz im Stile des 1992 verstorbenen Belgiers Peyo (Pierre Culliford) eine Geschichte zu erzählen, die nicht nur eine Aneinanderreihung von Gags mit Männchen mit Knollennasen ist. Das Thema der Kreuzzüge wird nur am Rande gestreift, was wahrscheinlich besser ist.
Schließlich hat die belgische Geschichtsschreibung seit dem XIX. Jhdt. mit Gottfried von Bouillon ihren eigenen Helden bejubelt, der nach dem blutigen Gemetzel bei der Eroberung der heiligen Stadt (Muslime, Christen, Juden jeden Alters und Geschlechts wurden massakriert) erster christlicher König von Jerusalem (obwohl er ganz bescheiden nur den Titel Vogt vom Heiligen Grab annahm) wurde. Stattdessen werden Personen vorgestellt, die nach ihrer Rolle im vorgegebenen Rahmen handeln und an nichts anderes gebunden scheinen. Die Bösen sind bös, die Guten sind gut, aber alle nicht zu sehr. Und wenn auch unter den Dunkelmännern schwarzes Haar und finstere Bärte überwiegen, so will das nicht viel besagen. Als durchgehender Gag, schon aus den früheren Johann und Pfiffikus Abenteuern bekannt, wird wieder einmal Pfiffikussens gestörtes Verhältnis zur Musik eingebracht -- er denkt, er sei ein begnadeter Musikus, niemand sonst ist aber davon zu überzeugen, besonders nicht durch das Vortragen seiner Lieder.
Alles in allem ein nettes Album ohne große Ansprüche aber auch ohne große Makel -- Routinearbeit eben.