Januar 2001
 

Das Domitorium
Das Domitorium
15.-19.01.2001

Verantwortlich:
Malaika Abraham
Tanja und Mary van der Schors
Hon-Tai Shiau
Ines Gröbner

Veranstaltungsort:
ChristusKirche
am Stadtgarten
Herwarthstraße
Köln


Öffnungszeiten:
11-18 Uhr

Vernissage:
15.01.2001
19.00 Uhr



Links zum Thema:

das-domitorium.de

schlafsaal.de

wdr.de
Das Domitorium*
vom 15.01. - 19.01.2001

* das Event im Rahmen der Möbelmesse in Köln 2001







Wer kennt das nicht? Man kommt nach der Mittagspause ins Büro zurück und kämpft mit vollem Bauch gegen die Müdigkeit an. Schuld daran ist der Biorhythmus des Körpers, der zu diesem Zeitpunkt die Körpertemperatur herabsenkt und den Wunsch nach einem kleinen Nickerchen weckt. Das beste Mittel dagegen ist Schlafen. Doch wer seinen Arbeitsplatz behalten will, der tut das besser nicht am Schreibtisch, denn die meisten deutschen Arbeitgeber weigern sich heute immer noch energisch, am Arbeitsplatz Gelegenheit für ein Nickerchen zu schaffen.

 

Das Nickerchen (vom mittelhochdeutschen „nücken", das heißt leicht schlummern), ist in der modernen Stressgesellschaft als Untugend verpönt. Man versucht den Impuls beiseite zu schieben, wie einen unanständigen Gedanken, oder man „entsorgt" das aufgestaute Schlafbedürfnis im Verborgenen, wie eine intime Körperfunktion, von der man gerne den Eindruck erweckt, als ob sie eigentlich gar nicht existierte.
"Die Gesellschaft schaut auf das Nickerchen herab", meint der Psychologe David Dinges von der Universität von Pennsylvania, einer der angesehendsten Schlafforscher der Welt. „Wir denken, Zeit ist Geld und betrachten ein kleines Schläfchen entweder als verschwenderisch und selbstherrisch oder als Zeichen einer geistigen oder körperlichen Störung."

 

 

Schlafen am Arbeitsplatz Die Welt berichtet von einem neuen Trend aus den USA: Das Nickerchen am Arbeitsplatz.
Immer mehr amerikanische Unternehmen stellen ihren Angestellten Räume für die Schlafpause zur Verfügung:
Liegesessel, Decken und Wecker sind dort auf dem besten Weg zur Grundausstattung des Büros zu werden.

Nachdem die Amerikaner es uns in der Praxis wieder einmal vormachen, erscheint auch nun hier das Mittagsschläfchen als neuester Schrei des kreativen Managements.

Forscher weisen mittlerweile immer wieder darauf hin, daß ein kurzes Ausruhen für 10 bis 30 Minuten im chronobiologischen "Leistungstief“ zwischen 14 und 16 Uhr nicht nur die natürlichste Sache der Welt sei, sondern auch das Gedächtnis, die Herzfunktion und somit die Schaffenskraft deutlich stärke.

"Das Nickerchen am Mittag ist nicht nur eine Tradition. Der Biorhythmus der meisten Menschen verlangt ihn sogar", sagt Jürgen Zulley, Chronobiologe und Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums der Universität Regensburg. Der Mittagsschlaf gehört sozusagen zu den Ur-Takten des Menschen: ähnlich wie die Formkurve in den Morgenstunden auf dem Höhepunkt ist, nach dem Mittag absackt, sich am Nachmittag wieder erholt, ehe sie dann wieder „in den Keller geht", ist auch der Mittagsschlaf ein „gegebener“ Rhythmus. „Menschen, die sich zu Forschungszwecken in eine künstliche Isolation begeben und fern jeglichen Zeitgefühls allein nach der inneren Uhr leben, legen automatisch einen Mittagsschlaf ein", so Zulley. Seine Schlußfolgerung: Der Mittagsschlaf ist angeboren.

Außerdem ist z.B. schon länger bekannt, dass die Menschen in den Mittelmeerkulturen besonders selten einen Herzinfarkt erleiden. Nach einer Studie der Universität Athen läßt sich dieser Segen auch auf die Gewohnheit der „Siesta" zurückführen.
Denn genau jene Personen, so der Tagesspiegel, die mindestens eine halbe Stunde Mittagsschlaf täglich hielten, hatten um 30 Prozent seltener Herzbeschwerden oder einen Infarkt als der Rest der Welt. Wildor Hollmann aus Köln, Ehrenpräsident des Weltverbandes für Sportmedizin, verweist auf die Ergebnisse zahlreicher epidemiologischer Studien aus den vergangenen Jahren: Danach habe eine signifikant erhöhte Lebenserwartung, wer sich während der Mittagsstunden zehn bis 20 Minuten Schlaf gönne.
Die Japaner haben schon längst daraus gelernt und vermieten in sogenannten Nap-Shops dem Kurzschläfer kleine Zimmer. Wenn er weniger Geld hat, kann er in eine Schlafröhre kriechen. In Barcelona werden Schlafstühle angeboten und in Amerika sollen zwanzig Minuten Mittagsschlaf schon ein Bestandteil von Arbeitsverträgen sein. Aber auch in Deutschland gibt es mittlerweile Möglichkeiten sich mittags, während der Arbeitszeit, mal auf`s Ohr zu legen.

Nobelpreisträger Albert Einstein (1879-1955) begrenzte die Länge seines Minischlafes, indem er sich vor dem Einnicken einen Schlüsselbund zwischen die Finger steckte. Er wußte aus Erfahrung, daß er nach fünf Minuten zu Boden fallen und ihn wecken würde.
Leonardo da Vinci, das arbeitssüchtige Universalgenie soll die produktive Phase seines Lebens durch eine einzigartige Formel um rund 20 Jahre verlängert haben. Nach Meinung von Historikern hat da Vinci irgendwann dem Nachtschlaf Ade gesagt und statt dessen in Abständen von je vier Stunden ein Schläfchen von 15 Minuten eingelegt- und so das tägliche Schlafquantum auf anderthalb Stunden zurechtgestutzt.

 

 

Die Idee/das Konzept Das Domitorium soll sowohl ein Experiment, als auch ein Denkanstoß für Kölner Unternehmen und die Stadt selbst sein.
In der Woche der Kölner Möbelmesse laden wir alle Kölner und im speziellen die Besucher der Passagen ein, bei uns ihre Batterien wieder aufzuladen und im Domitorium ein Nickerchen von 20-minütiger Dauer abzuhalten.
Ähnlich wie in einem Hotel kann sich der Mittagsschläfer eines der verschieden gestalteten Betten aussuchen, um sich darin zu entspannen. Nach der Enspannungsphase wird der Besucher/die Besucherin sanft geweckt und kann sich mit diversen Tees und Vitaminsäften für den weiteren Tag stärken.
Wir erhoffen uns von diesem Projekt, das Interesse der Menschen für die Gestaltung ihrer Arbeitszeit und die Nutzung ihrer Energien neu zu wecken.

Unser herzlichster Dank gilt den Sponsoren P&O Ferrymasters, Kölnisch Wasser, Textils, Traid and Services Schönfeld und Das Rote Kreuz, ohne die die Verwirklichung unserer Ideen nicht möglich gewesen wäre.

In diesem Sinne

Come in & Sleep out !
Viel Spaß beim Schlafen wünscht Ihnen das Domitorium Team