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Juli 2003
 


Die
dritte
satt.org
Party

Am
24. Juli 2003
im Kaffee Burger in Berlin

Fünf Jahre satt.org
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3 Jahre im Dienste der Menschheit!


Am 24. Juli 1802 wurde der französische Schriftsteller Alexandre Dumas geboren, am 24. Juli 1828 wurde der russische Autor und Vordenker der revolutionären Bewegung Nikolai Tschernyschewski, der insgesamt 27 Jahre seines Lebens in Zwangsarbeit und Verbannung verbrachte, geboren, am 24. Juli 1864 kam Frank Wedekind (eigentlich Benjamin Franklin Wedekind) zur Welt, und am 24. Juli 2000 gebaren alle3 in einem zweistöckigen Luxusloft in den Hackeschen Höfen in Berlins Mitte das Internetkulturmagazin satt.org. Seither wird dieses Datum Jahr für Jahr gebührend gefeiert, 2003 zum dritten Mal!




Dressman Frank begrüßt die Anwesenden …
Dressman Frank begrüßt die Anwesenden …

Michael Rutschky zeigt »Die Stadt als Roman« …
Michael Rutschky zeigt
"Die Stadt als Roman …


Iris Hanika liest aus »Das Loch im Brot« …

Iris Hanika liest aus »Das Loch im Brot« …
Iris Hanika liest aus
"Das Loch im Brot" …


317 Wurst …

317 Wurst …
Tom Scheutzlich
ist 317 Wurst …


Hajo Mönnighoff: Sweet 27 …
Hajo Mönnighoff: Sweet 27 …

Die Disco …

Gaby und Nicole, die guten Seelen am Einlass …
Gaby und Nicole,
die guten Seelen am Einlass …


Wie 2001 und 2002 stieg die Geburtstagsparty im Kaffee Burger in der Torstraße 60 in Berlin. Die Presse hatte sich auch dieses Mal wieder ordentlich ins Zeug gelegt, ein bekanntes Stadtmagazin kürte die Veranstaltung sogar zum zittylight, und das Internetmagazin berlinerliteraturkritik.de verbreitete in einem ausführlichen Bericht die Nachricht, daß satt.org just sogar sein "10-jähriges Bestehen" feiert: Keine Ahnung warum, 1993 hatte alle3 noch gar keinen Computer, geschweige denn einen Internetanschluß!

Wie auch immer, die Veranstaltung war so oder so prima besucht, selbst eine vielköpfige Abordnung der Zentralen Intelligenz Agentur war anwesend. Auch zahlreiche satt.org-Mitarbeiter wohnten der Feier für sie und alle3 bei, wenngleich bedeutend weniger als in den Jahren zuvor (schmerzlich vermißt wurden unter anderem Thomas Vorwerk und Hagen G. Jung). Das lag womöglich an dem späten Partytermin und der begonnen Urlaubszeit - wer redet da noch von Rezession und Wirtschaftsflaute? Bedauerlicherweise mußte auch die "Generation Golf 2"-Buchpräsentation nebenan im Café Eggers Landwehr aufgrund eines Bandscheibenvorfalls von Florian Illies ausfallen, schade, alle3 hätten sich sehr gefreut, den Autor und den einen oder anderen Lesungsbesucher anschließend im Kaffee Burger begrüßen zu dürfen. Aber kein Problem, die Party war auch so fein und fett!

Pünktlich um 22.30 Uhr begrüßte Dressman Frank (Abi 92) die Anwesenden und stellte beredt den ersten Vortragenden vor: Michael Rutschky. Der bekannte Autor, Essayist, Zeitkritiker und Fotograf zeigte dem Publikum den Diavortrag: "Die Stadt als Roman". In dieser kurzweiligen Bilderschau präsentierte er die geheimen privaten und politischen, die verborgenen poetischen und sexuellen Landschaften Berlins, es war ein wunderbarer Vortrag, den der gebürtige Berliner Michael Rutschky frei und ohne Manuskript vortrug, ein intimes, persönliches und sehr witziges Porträt der Spreemetropole. Das Publikum war zu Recht entzückt!

Als Brückenschlag ("zum Pullern und Cola und Bier holen") zum nächsten Programmhighlight spielte DJ Satt aus Toulouse "Geh doch nach Berlin" von Angelika Express und "Grauschleier" von Fehlfarben, danach begrüßte Moderator Frank die Schriftstellerin und Welt-Kolumnistin Iris Hanika. Eigentlich sollte an dieser Stelle das Duo Dückers und Denzel - bestehend aus der Autorin Tanja Dückers und dem Musiker Bertram Denzel - Poetry mit elektronischer Musik verbinden, leider mußte dieser Programmpunkt jedoch aus wichtigen Gründen kurzfristig abgesagt werden, schade-schade! Aber nächstes Jahr steigt ja auch wieder eine Party … Den Platz von Dückers und Denzel nahm also Iris Hanika ein - und alle3 möchten sich an dieser Stelle noch einmal herzlich bei ihr bedanken, daß sie so kurzfristig eingesprungen ist, danke, Iris, und danke, Tobias! Iris Hanika las eine von Marc zusammengestellte Auswahl aus ihrem wunderbaren Buch "Das Loch im Brot"vor, eine Chronik des Alltags: großartige Miniaturen, präzise Notate über das Älterwerden, über die Wirrnisse der Liebe und der Sexualität, Geschichten über die Großstadt und die Provinz, über die Armen und Reichen, die Motorisierten und Verharrenden etc. pp. Das Publikum lauschte gebannt und feierte Iris Hanika nach der Lesung frenetisch.

Bevor last but not least 317 Wurst um kurz vor Mitternacht die Bühne erklomm, spielte DJ Satt aus der Hauptstadt der Region Midi-Pyrénées "Neue Generation" von Rocko Schamoni und "Now you will pay" von dem im September erscheinenden, neuen Longplayer "WAT" von Laibach - dann endlich war es soweit, juchhu! Stürmisch begrüßt betrat Tom Scheutzlich, der Keyboarder und Gittarist der Berliner Combo Mutter und Sänger und Instrumentalist der satt.org-Hausband Superschiff, das Podium, er griff in die Tasten und Saiten und schnappte sich das Mikro und ab ging die Post. "Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht bergab!" Tom Scheutzlich verzauberte vom ersten Takt an die Anwesenden und spielte das Beste aus "20 Jahre Musik für den Arsch" und many more. Es war eine genial-geile Show die der Tausendsassa bot, ein bewegender Auftritt, den das Kaffee Burger schon lange nicht mehr gesehen hatte! Exakt um 24.00 Uhr hielt Tom dann inne und Frank stimmte ein bekanntes Geburtstagslied für Hajo Mönnighoff an: der anwesende Kopf der Band Superschiff feierte in diesem Moment seinen siebenundzwanzigsten Geburtstag: Geschenke flogen auf die Bühne, eine Schar von Gratulanten umlagerte den Popstar, dann, nach einer kurzen Weile, legte sich 317 Wurst wieder mächtig ins Zeug und rockte und popte das Haus, yeah!

Nach dem grandiosen Programmfinale fing die Disco an, die Stühle und Sitzbänke wurden beiseite geschafft, und der in Frankreich äußerst beliebte DJ Satt schenkte dem Publikum einen bunten musikalischen Blumenstrauß: Udo Lindenberg und Mouse on Mars, Cobra Killer und Quarks, Console und Felix Kubin … herrlich! Nachdem die Tanzfläche anfänglich noch recht leer war, gesellten sich nach und nach immer neue Tanzwütige ins Burger, besonders eine spanische Touristengruppe und ein emsiger Stampfer brachten das Lokal zum Beben! alle3 saßen bis kurz nach vier an ihrem reservierten Tisch und beobachteten vergnügt und zufrieden das Treiben. Schließlich hatte alle3 genug getrunken und gefeiert, der Videobeamer wurde ausgeschaltet, "Feel" von Robbie Williams verklang und alle3 setzten sich in das nächste Taxi und verteilten sich über die Stadt.

Bedanken möchte sich alle3 ganz herzlich bei Iris Hanika, Michael Rutschky und 317 Wurst, die ohne Gage aufgetreten sind, und außerdem bei unseren beiden lieben Helferinnen Gaby und Nicole, die wieder einmal phantastisch die Kasse gehütet haben! Desweiteren möchte sich alle3 auch noch bei Uwe, Jörn und Bert vom Burger bedanken, keine Frage, nächstes Jahr sind wir wieder da: same time, same place!

alle3 …