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Sofie Lichtenstein: Bügeln. Protokolle über geschlechtliche Handlungen




4. Juli 2012
Thomas Vorwerk
für satt.org

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Juli 2012


Fast verheiratet

Fast verheiratet
(Nicholas Stoller)

Originaltitel: The Five-Year Engagement, USA 2012, Buch: Jason Segel, Nicholas Stoller, Kamera: Javier Aguirresarobe, Schnitt: William Kerr, Peck Prior, Musik: Michael Andrews, mit Emily Blunt (Violet Barnes), Jason Segel (Tom Solomon), Rhys Ifans (Winton Childs), Chris Pratt (Alex Eilhauer), Alison Brie (Suzie Barnes-Eilhauer), Lauren Weedman (Chef Sally), Mimi Kennedy (Carol Solomon), David Paymer (Pete Solomon), Chris Parnell (Bill), Jacki Weaver (Sylvia Dickerson-Barnes), Jim Piddock (George Barnes), Eric Scott Cooper (B&B Manager), Dakota Johnson (Audrey), Jane Carr (Grandma Katherine), Clement von Franckenstein (Grandpa Baba), Michael Ensign (Grandpa Harold), Madge Levinson (Grandma Leonora), 124 Min., Kinostart: 12. Juli 2012

Zusammen mit Regisseur Nicholas Stoller hatte How I met your Mother-Star Jason Segel schon das Drehbuch zu den Muppets geschrieben, offenbar schnell im Anschluss entstand dieser Film, in dem man mit Emily Blunt (bei den Muppets nur in Winzrolle) auch eine passende Partnerin gefunden hat. Der mal wieder von Judd Apatow mitproduzierte Streifen vermengt mal wieder die Romantic Comedy mit einer leichten Variation (der Originaltitel betont dies besser als der nichtssagende deutsche Titel »Fast verheiratet«), und Jason Segel gehört wie Seth Rogen zu diesen ganz putzigen Herren, die aber auch schnell zum Monster-Geek zurückmutieren können (wie hier in Jahr 4 oder im demnächst startenden Jeff who lives at Home noch etwas drastischer).

Verglichen mit der durchschnittlichen Apatow-Komödie ist hier etwas mehr Zuckerguss auf der ganzen Sache, man lernt sich etwa verkleidet als »Super-Bunny« und Lady Di kennen. Doch der Apatow-Touch (auch, wenn es vielleicht insgeheim auch der Stoller- oder Segel-Touch ist) schleicht sich immer mehr hinein in den Film, was durchaus interessant ist. Da gibt es etwa das Gespräch mit dem besten Freund von Tom (Segel), Alex: »Dein Ruf eilt dir voraus« --- »Ist das gut oder schlecht?« --- »Vor allem eklig!«. Oder nach einer anderen (ihnen zuvorgekommenen) Hochzeit unterhalten sich Tom und Violet darüber: »Es war einfach nur wunderschön.« --- »Es war zum Kotzen schön!« --- »Scheiße!« Das ist einfach nicht die Ausdrucksweise, die Meg Ryan und Tom Hanks gewählt hätten.

Und dieser Trend setzt sich fort im Film, bis man mit animatronischen Hirschen und daraus gebastelten Trinkgefässen (»Ich habe das Gefühl, ich trinke aus Chewbaccas Schwanz«) fast in die Gefilde von Gentlemen Broncos abdriftet. Einerseits kommt man dem Ideal romantischer Komödien, wie zumindest die weiblichen Zuschauer es womöglich nach vor einem Jahrzehnt gefordert hätten, viel näher, andererseits schreckt man aber auch vor einigen Entwicklungen nicht zurück, die seinerzeit noch undenkbar gewesen wären (und diesmal lasse ich diese Entdeckungen den geneigten Kinogängern höchstpersönlich). Das ist ein ziemlicher Spagat, der mich nicht komplett überzeugt, und der – schaut man sich die amerikanischen Einspielergebnisse an – wohl auch das große Mainstreampublikum etwas vor den Kopf stößt: deftigste Gags, aber eher sparsam verteilt, dann aber auch wieder echte Gefühle, Beziehungsdiskussionen und den ganzen Schleierkitsch.

Mein größtes Problem mit dem Film war aber mal wieder jenes, das Millionen deutscher Kinogänger überhaupt nicht nachvollziehen können: Es gab die Pressevorführung, wie es leider immer häufiger vorkam, in der Sychronfassung, und wer wie ich fast zehn Jahre lang jeden Emily-Blunt-Film im Original gesehen hat, der braucht erst mal vierzig Minuten, bis er sich an diese aufgepfropfte Stimme, gänzlich der besonderen Modulation und des entzückenden britischen Akzents beraubt, gewöhnen kann. Gerade bei Komödien, die auch auf Wortwitz aufbauen, ist eine Synchro eine Strafe. Man fragt sich wie seltsame Dialogzeilen wie »So, Zeh! Zeh' nur« wohl im Original lauteten, und wenn man dann auch noch den Trailer gesehen hat und weiß, dass »This Korean, that Koean« niemals mit der gleichen Silbenzahl ins Deutsche übertragen werden kann, gibt es noch weitere Momente, in denen man sich ärgert. Selbst die Übernahme einzelner Worte wie in »Sie ist 'ne alte Bitch« verursacht mir Schmerzen.

»Fast verheiratet« war ein Film, der mir ganz leidlich gefallen hat, wie meine Meinung zu The Five-Year Engagement ausgefallen wäre, kann ich nur raten.

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Holidays by the Sea (Pascal Rabaté)

Holidays by the Sea
(Pascal Rabaté)

Originaltitel: Ni à vendre, ni à jouer, Frankreich 2001, Buch: Pascal Rabaté, Kamera: Benoît Chamaillard, Schnitt: Jean-François Elie, Musik: Alain Pewzner, Ausstattung: Angelo Zamparutti, Kostüme: Virginie Alba, mit Jacques Gamblin (Drachensteiger), Maria de Medeiros (Halskette), François Damiens (Erdbeere), Stéphanie Pillonca (Schlagsahne), David Salles, Patricia Franchino (SM), Catherine Hosmalin, Charles Schnieder (Häuschen), Dominique Pinon (Wohnwagen), François Morel (Zelt), Marie Kremer (Waise), Chantal Neuwirth (Witwe), Gustave Kervern (Grüner Golfer), Vincent Martin (Oranger Golfer), Arsène Mosca (Supermarkt), 77 Min., Kinostart: 5. Juli 2012

»Weder zu verkaufen noch zu vermieten«, so lautet die Übersetzung des Originaltitels, doch dass sich für dieses ausgestorbene Strandbad, das zu Zeiten von Monsieur Hulot womöglich zumindest in der Saison nicht so trostlos aussah, mehr Zuschauer interessieren als für den belangloseren aber lebenslustigeren »deutschen« Titel Holidays by the Sea, ist in der Tat unwahrscheinlich. Und den direkten Bezug zu Les vacances de Monsieur Hulot, den Vergleichsfilm, um den niemand umhin kommt, hat man dann auch geschickt hergestellt.

Wie einst Tati arbeitet auch der aus dem Comic-Bereich zum dritten Mal ins Regiefach gewechselte Pascal Rabaté hier nur mit wenigen Dialogen, selbst bei meinen eher bescheidenen Französisch-Kenntnissen konnte ich dem Geschehen mit Ausnahme einer Zeitungsschlagzeile und dem später nachgeschlagenen »paresse« (=Faulheit) jederzeit folgen, größtenteils gibt es zwar verbale Äußerungen, aber diese sind wortlos.

Slapstick funktioniert heutzutage nicht mehr so gut wie zu Tatis Zeiten, und insbesondere Tatischeffs Sound-Design wie der unnachahmlichen Schwingtür oder seinen visuellen Ideen wie dem Ruderboot, das sich in ein Meerungeheuer verwandelt, kann Rabaté nichts entgegen setzen. Stattdessen baut er auf ein modernes Ambiente, immer wieder durchwachsen von Überbleibseln aus vergangenen Zeiten (der Vater, der die Familie semi-militärisch zum Zeltbauen antreibt), die in diesem Panoptikum aus Kuriositäten auch nicht weiter auffallen.

So geht es etwa um ein Punkerpärchen, Strich-Codes (ob selbstgemacht oder aussagereich als Tattoo), eine Nudistenkolonie oder eine Sado-Maso-Affäre, während andererseits Figuren auftauchen, die (wie Teile der mitunter erstaunlichen Filmkulisse) direkt aus den 1950ern zu stammen scheinen (etwa Jacques Gamblin und Maria de Medeiros, das etwas schnarchige Paar vom Plakat).

Für jede großartige Idee kommen etwa zwei Rohrkrepierer oder eher infantile Scherze, aber diese Art von Filmen sieht man selten genug, um darüber hinwegzusehen. Körperflüssigkeiten und Todesfälle sind heutzutage längst Standardrepertoire von Komödien, eine gleichzeitig zeitgemäße wie altertümliche (und irgendwie großartige) Idee ist ein groblinig gezeichnetes Pornoheftchen mit jeder Menge schwarzer Balken (wie in der Nudistenszene), auf die man dann aber die als Sticker mitgelieferten Pimmelbildchen draufkleben kann. Da kommt der Comiczeichner durch, der eine comicspezifische Idee im Medium Film aber weniger anrüchig umsetzen kann.

Mir persönlich waren einige Scherze auch zu sehr aufgesetzt, ohne Funktion oder Logik, einfach nur für den Scherz wie die Autoprozession, die des Nachts in Schlangenlinie davonfährt. Hübsch anzusehen, aber warum zum Teufel machen die das. Und etwas weniger Betonung des geschriebenen Wortes (abermals: der Comichintergrund!) hätte dem Stil des Films auch gut getan. Und einerseits habe ich mich über die Scrabble-Szene gefreut, andererseits hätte sich niemand die 50 Bonus-Punkte entgehen lassen, wo das siebenbuchstabige Wort, mit dem man alle Buchstaben loswird (»caresse«) doch offensichtlich war und es sicher eine Möglichkeit gab, ein e oder s an ein bereits bestehendes Wort dranzuhängen.

Der Film muss schon ein bisschen kämpfen, um auf 77 Minuten Lauflänge zu kommen, doch die beiden Szenen, die vielleicht am überflüssigsten wirken (und keinen direkten Bezug zum Rest des Filmes bieten), funktionieren auch als wirkungsvolle Klammer. Relativ früh sieht man eine kleine Bühne, auf der sich eine kleine Combo abstrampelt, das Publikum besteht aus Grundschülern (ein hübscher Gag ist es, wenn sich der Sänger mit »Merci« verabschiedet, und aus dem Auditorium ein einzelnes, erstaunlich zynisch wirkendes »de rien« ertönt). Erst zum Abspann wiederholt sich dann die Situation, diesmal wird einer Seniorengruppe (das Publikum ist gealtert?) der Song zum Seeurlaub dargeboten, und offenbar tanzt dann auch die versammelte Crew des Films (wir haben jetzt auch Feierabend!) gleich mit. Dies war die eine Sequenz des Films, die mich wirklich zum Nachdenken animiert hat, denn ich glaube, irgendwo ist da eine Aussage versteckt ...

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Sleep Tight (Jaume Balagueró)

Sleep Tight
(Jaume Balagueró)

Originaltitel: Mientras duermes, Spanien 2011, Buch: Alberto Marini, Kamera: Pablo Russo, Schnitt: Guillermo de la Cal, Musik: Lucas Vidal, mit Luis Tozar (César), Marta Ebara (Clara), Alberto San Juan (Marcos), Carlos Lasarte (Vecino 4°B), Petra Martinez (Sra. Verónica), Iris Almeida Molina (rsula), Carlos Lasarte (Vecino 4°B), Pep Tosar (rsulas Vater), Margarita Roset (Césars Mutter), Amparo Fernández (Mujer de la limpieza), Roger Morilla (Joven de la limpieza), 100 Min., Kinostart: 5. Juli 2012

Nach Le piel que habito, dem letzten Film von Pedro Almodóvar, könnte man auf die Idee kommen, dass die Spanier irgendwie »etwas anders« sein, und Mientras duermes würde diese Meinung nur noch bestätigen. Wenn Audrey Tautou als Amélie Poulain in die Wohnung eines Nachbarn eindringt und dort auf dessen Kosten kleine Scherze macht (wie das Vertauschen der Hausschuhe mit dem selben Modell in einer Nummer kleiner), so ist das offenbar amüsant. Luis Tosar tut in Mientras duermes quasi nichts anderes, doch als Zuschauer sympathisiert man hier nicht mit dem Täter (zumindest nicht durchgehend), sondern eher mit seinem Lieblingsopfer Clara (Marta Ebara) – oder den Opfern allgemein, denn selbst das absichtliche Sabotieren des Verdauungsvorgangs des kleinen Hündchen einer alten Dame (glücklicherweise ist dies kein Film von den Farrelly-Brüdern) ist halt nicht ganz so witzig wie es bösartig ist. Satt an Amélie denke ich da eher an Lelant Gaunt, den intriganten kleinen Teufel in Stephen Kings Needful Things.

Nun schafft es der Film durchaus, auch mal so etwas wie Hitchcock'sche Spannung aufzubauen. Da ist etwa Ursula, die frühpubertäre Tochter eines Mieters, die César verdächtigt und ihn – offensichtlich nicht ausreichend darüber informiert, zu was der Typ fähig ist – erpresst, um kleine Geldsummen oder »Erwachsenenvideos« zu ergattern. Doch größtenteils geht es nicht um Konfliktsituationen, sondern der Zuschauer ist einfach nur Zeuge und Mitwisser, wird in diese Rolle gedrängt und muss damit klarkommen.

Die eigentliche Story demonstriert einerseits, dass César recht clever ist (vergleichbar etwa mit dem Entführer in Spoorloos), doch das Drehbuch kann mit dieser Intelligenz nicht immer mithalten. Das harmonische Zusammenleben von César und Clara, das der Film einem vorgaukeln will (und das César sich auch selbst vorzuspielen scheint), funktioniert nur auf einer Kino-Scheinwelt-Ebene mit geradezu magischen Deo-Sticks, um nur den offensichtlichsten Blödsinn aufzuführen. César schmiert sich am ganzen Körper mit besagten Deo-Stick ein, versteckt sich unter Claras Bett, betäubt diese und schläft neben ihr, ohne dass diese das merkt. Das ist schon eine reichlich konstruierte Kiste, und das Schlimmste daran ist, dass der Nutzen (des Films) dieser Konstruktion (des Drehbuchs) nicht unbedingt einleuchtend ist. Man beobachtet César, erfährt nach und nach mehr über seine psychischen Probleme (»Ich kann kein Glück empfinden – und das einzige, was mir hilft, ist es, anderen Unglück zu bescheren«), über die Beziehung zu seiner im Krankenhaus liegenden Mutter, aber abgesehen von etwas Grusel und etwas Ekel (Clara mag keine Käfer ...) hat der Film keine wirkliche Aussage, keine Handlungskurve, die man vom Regisseur der [REC]-Filme doch sicher erwarten dürfte.

Man sitzt einfach nur im Kinosessel und schaut zu, wie es immer kränker wird (»First I'll wipe that smile off that bitch's face – whatever it takes«) und solange man sich nicht (wie César) im Unglück anderer Menschen berauschen kann, verlässt man das Kino letztendlich zwischen angewidert und gelangweilt. Und angesichts der anfänglichen Spannungsmomente und der durchaus ausbaufähigen Prämisse ist das traurig.

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Töte mich (Emily Atef)

Töte mich
(Emily Atef)

Deutschland / Frankreich / Schweiz 2011, Buch: Emily Atef, Esther Bernstorff, Kamera: Stéphane Kuthy, Schnitt: Beatrice Babin, Musik: Cyril Atef, mit Maria Dragus (Adele), Roeland Wiesnekker (Timo), Wolfram Koch (Julius), Christine Citti (Claudine), Anne Bennent (Adeles Mutter), Robert Hunger-Bühler (Adeles Vater), Jean-Jérôme Esposito (Personenschutz), Matthias Breitenbach (Bauer im Lieferwagen), Geno Lechner (Frau im Waldhaus), Mateo Wansing Lorrio (Junge im Waldhaus), Thiemo Schwarz (Polizist im Wald), 91 Min., Kinostart: 5. Juli 2012

Mit Das Fremde in mir demonstrierte Regisseurin Emily Atef bereits, dass sie ihre Filme gern mit extremen Figuren bevölkert. Nach einer Mutter, die nichts für ihr Baby empfinden kann, folgt nun eine 15jährige, die des Lebens müde ist, es aber nicht aus eigener Kraft beenden kann – und dann auf einen entflohenen Sträfling trifft, dem sie nur zu entkommen hilft, wenn er sie – der Titel führt den Imperativ – später dafür tötet.

Das sexuelle Moment, wie zuletzt in Poll oder auch im (auf tatsächlichen Begebenheiten beruhenden) Fall von Roberto Succo, der in einer Theaterbearbeitung die ursprüngliche Inspiration für Atef war, ist in Töte mich Nebensache. Die Probleme von Adele (die schwäbische Verniedlichung eines Abschiedswortes!) werden eher angedeutet (toter Bruder, vorwurfsvolle Eltern, eine abhanden gekommene Kuh), sie befindet sich trotz der schönen Landschaft aber offensichtlich in einer Sackgasse, das Bäuerinnendasein ist nicht ihr Ding, aber sie scheint auch keine Alternativen erfahren zu haben. Die Landschaft ist der dritte Hauptdarsteller des Films, offensichtlich wird das schon, wenn Adele zu Beginn an einem Abhang steht und sie der Mut verlässt. Ziemlich Caspar David Friedrich! Dann entwickelt sich die zunächst noch vielversprechende Geschichte, es fällt dem Zuschauer aber immer schwerer, Interesse aufzubringen, ein Problem, von dem ich schon bei Das Fremde in mir von vielen anderen Zuschauern gehört hatte, und das mir schlussendlich auf Schleichpfaden dann auch irgendwann diesen Film vermiest hat. Maria Dragus (ausgezeichnet für Das weiße Band) und Roeland Wiesnekker (zuletzt in Das letzte Schweigen durchaus auch mal in der Rolle des Vaters statt des Verbrechers) geben sich zwar redlich Mühe, aber ich konnte zwar nachempfinden, was ich fühlen sollte – nur gelang es mir nicht, dies auf die Figuren und ihre Geschichte zu projizieren. Das lief dann eher so, dass man den Film erduldete und bei der Flucht nach Marseille darüber nachdachte, ob jetzt demnächst an einem Abhang ein kleines Schilde »Letzte Klippe bis Frankreich« steht.

Mir fällt gerade auf, dass meine Vorwürfe dem Film gegenüber denen in meiner (soeben geschriebenen) Kritik zu Sleep Tight durchaus ähneln, und dass der Fehler auch bei mir liegen könnte, doch in Juni laufen auch kleine Kammerspiele an, die mich durchaus verzückt haben. Nur haben Periferic und Karen ilora en un bus (Film des Monats!) halt spätere Starttermine – und es verdient, mit Bildmaterial vorgestellt zu werden.

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Woody Allen – A Documentary

Woody Allen – A Documentary
(Robert B. Weide)

USA 2012, Buch: Robert B. Weide, Kamera: Buddy Squires, Bill Sheehy, Anthony Savini, Neve Cunningham, Nancy Schreiber, Schnitt: Robert B. Weide, Karoliina Tuovinen, Musik: Paul Cantelon, mit Woody Allen, Marshall Brickman, Louise Lasser, Diane Keaton, Letty Aronson, Gordon Willis, Jack Rollins, Tony Roberts, Fred Weintraub, Mariel Hemingway, Dianne Wiest, Martin Landau, John Cusack, Mira Sorvino, Sean Penn, Scarlett Johansson, Penélope Cruz, Larry David, Naomi Watts, Josh Brolin, Owen Wilson, Julie Kavner, Chris Rock, Dick Cavett, Martin Scorsese, Doug McGrath, Eric Lax, Richard Schickel, Leonard Maltin, Robert E. Lauder, Kinostart: 5. Juli 2012

Was mag Woody Allen dazu bewogen haben, einen Dokumentarfilmer u.a. bei Dreharbeiten zu You will Meet a Tall Dark Stranger über die sprichwörtliche Schulter sehen zu lassen? Robert B. Weide ist nicht nur der Schöpfer der TV-Serie Curb Your Enthusiasm und der Regisseur von How to Lose Friends und Alienate People, er wurde auch mehrfach als Dokumentarfilmer ausgezeichnet, und die Themen dieser Filme waren häufig berühmte Komiker wie W.C. Fields (Emmy), Lenny Bruce (2 Emmys) oder die Marx Brothers (Weide produzierte hier nur). Da Larry David erst vor kurzem eine Hauptrolle für Allen spielte (Whatever Works), könnte sich so eine »wunderbare Freundschaft« zweier Regisseure mit ähnlichen Interessengebieten entsponnen haben, und dadurch folgte das bisher einmalige Zugeständnis Allens.

Wahrscheinlicher ist aber, dass Weide ganz exakt auf Vorgaben Allens einging, und die Freundschaft Woodys zu seinem Dokumentaristen eher daher kommt, dass Weide einen Film ablieferte, der in seinem Material so erstaunlich »freundlich« daher kommt wie ansonsten die von der Industrie produzierten »Making-ofs« und anderen Bonusmaterialien auf vielen DVDs. Dieser Film ist weniger eine Dokumentation als ein Lobgesang. Die wenigen wirklichen »Einblicke« in den Schöpfungsprozess, die Dreharbeiten oder den Umgang mit den Schauspielern nehmen vielleicht fünf bis zehn Minuten im Film ein, und man fragt sich, warum Weide dafür angebliche zwei Jahre lang Woody begleitet haben soll. Wahrscheinlicher ist hier, dass die Dreh- und Interviewgenehmigungen sich auf einzelne Tage verteilten (meine vorsichtige Schätzung der Drehtage mit Woody wäre klar einstellig), die auf zwei Jahre verteilt waren, in denen Weide aber weiterhin die Interviews mit fast dreißig anderen Interviewpartnern abstimmen und filmen musste, darunter so gut informierte Gesprächspartner wie Diane Keaton, Woodys jüngere Schwester (und langjährige Produzentin) Letty Aronson oder den Woody-Biographen Eric Lax, aber auch eher fragwürdige »Experten« wie Chris Rock oder Leonard Maltin.

Der Film ist irgendwas zwischen Publicity und Propaganda, aber dabei halbwegs clever gemacht. Es gibt da beispielsweise jenen Eklat, der zur Scheidung von Mia Farrow und der späteren Heirat Allens mit seiner früheren Adoptivtochter Soon-Yi führte. Im Film gibt es kein Interview mit Mia Farrow und auch keines mit Soon-Yi, Woody Allen wird auch dazu nicht befragt, und in gefühlt drei bis fünf Minuten sieht man ein paar reißerische Schlagzeilen, erfährt, wie professionell Mia Farrow dennoch bei den Dreharbeiten zu Husbands and Wives »durchgehalten« hat (zur Demonstration sieht man eine eher intime Szene zwischen den beiden, bei der Farrow – dem Drehbuch entsprechend – etwas abweisend wirkt), wirft noch zwei Interviewbrocken mit eher Außenstehenden dazu – und macht dann schnell weiter im Text. Später im Film erwähnt Woody mal, dass er nur deshalb zu Filmpremieren wie in Cannes geht, weil »seine Frau« das mag (Woody selbst darf auch mal Kritisches – natürlich in humoristischer Form – einbringen: »Nothing was beneath me – I boxed with a kangaroo«), und auf ein oder zwei Fotos sieht man Soon-Yi auch mal kurz, aber wer nicht schon vorher informiert war, wird über dieses Thema im Film nichts neues erfahren.

Stattdessen übt sich der Film in einer chronologischen Nacherzählung des Lebens Woody Allen, mit ein paar Anekdoten und seltenem Filmmaterial aus seiner Zeit als Stand-Up-Comedian (wobei er auch gern mal im Fernsehen auftauchte), und dann wird mit unzähligen Ausschnitten das Material unterfüttert. Zu Woodys Kindheit in Brooklyn folgt der obligatorische Clip mit »the universe is expanding«, das Familienleben wird anhand von quirligen Szenen aus Radio Days illustriert, und mich verwunderte es, dass man zu der Stelle, wo Woody uns sein Elternhaus zeigt, nicht eine Szene aus Take the Money and Run einspielt, wo das Elternhaus erstaunlich ähnlich aussah. Aber womöglich hätte das nicht das Künstlerische, sondern nur das Autobiographische unterstrichen – oder man wollte voran kommen mit dem Material.

Bei dem erstaunlich fernsehtauglichen Film fällt nämlich auch auf, dass man möglichst schnell zu Diane Keaton, Annie Hall und den ersten Oscars voranschreiten wollte. Woodys frühere Ehefrau Louise Lasser, die auch in seinen frühen Filmen mitspielte und ebenfalls interviewt wurde, war wohl für ein streng chronologisches Vorgehen nicht interessant genug und wird dann nach dem dramaturgischen Höhepunkt Keaton, Annie Hall etc. später nachgeliefert, fast wie eine Fußnote.

Man soll mich nicht missverstehen: Wer einfach noch mal eine Zeitreise durch vierzig Jahre Filmkarriere Woody Allens miterleben will, ohne sich die ganzen DVDs erneut auszuleihen und anzuschauen, der wird mit Woody Allen – A Documentary einen unterhaltsamen Abend geliefert bekommen. Wer aber statt eines Lobgesangs eher eine kritisch hinterfragende und investigative Dokumentation gesehen hätte, der sitzt im falschen Film. Beim im Pressematerial mehrfach betonten Respekt Weides für Allen (»Ich war neun Jahre alt, [...] Take the Money and Run traf mich Halbwüchsigen mitten ins Herz, und von diesem Tag an verpasste ich keinen einzigen Woody-Allen-Film«) darf man aber vielleicht auch keine »Abrechnung« erwarten. Ich habe halt andere Ansprüche an Dokumentarfilme, wenn der Film »A Canticle for Konigsberg« (weil mir die Alliteration wichtig war, werden diesen Gag nicht alle Leser verstehen) geheißen hätte, hätte mich das auch milder gestimmt.

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Lady Vegas (Stephen Frears)

Lady Vegas
(Stephen Frears)

Originaltitel: Lay the Favorite, USA / UK 2012, Buch: D.V. DeVincentis, Vorlage: Beth Raymer, Kamera: Michael McDonough, Schnitt: Mick Audsley, Musik: James Seymour Brett, Kostüme: Christopher Peterson, mit Rebecca Hall (Beth Raymer), Bruce Willis (Dink Heimowitz), Joshua Jackson (Jeremy), Catherine Zeta-Jones (Tulip Heimowitz), Vince Vaughn (Rosie), Laura Prepon (Holly), John Carroll Lynch (Dave Greenberg), Frank Grillo (Frankie), Joel Murray (Darren), Andrea Frankle (Marcia Greenberg), Corbin Bernsen (Jerry), 94 Min., Kinostart: 19. Juli 2012

Einerseits bewundere ich Stephen Frears, wie er in seiner Filmographie immer wieder zwischen seiner englischen Heimat und den USA hin- und herspringt, und auch bei den Budgets seiner Filme zwischen großen Star-Vehikeln und kleinen Indie-Produktionen springt, dabei aber immer überdurchschnittliche Leistungen abliefert. Aber auch er scheint ein wenig den Biss verloren zu haben, der zuletzt noch The Queen zum instant classic machte, dem andere Produktionen jetzt jahrelang hinterherlaufen. Doch schon sein Film vor The Queen, Mrs. Henderson Presents war ein reichlich überflüssiger Nachahmer-Film seinerseits, der die aufstrebende Jungdarstellerin Kelly Reilly in einen bieder inszenierten Amüsierbetrieb führte. Dann folgte Chéri, eine etwas blutarme Angelegenheit der anderen Art, bevor Frears dann »Bond-Girl« Gemma Arterton in Hot Pants als Tamara Drewe auftreten lässt – und nun folgt Rebecca Hall als ehemalige Stripperin (und abermals in Hot Pants) in einem Film mit einem etwas zweideutigen Titel namens Lay the Favorite. Bilanz: von fünf aufeinanderfolgenden Kinofilmen zeichnen sich drei dadurch aus, dass weibliche britische Jungstars auf dem Sprung zur internationalen Karriere in aufreizender Kleidung vor Frears' Kamera auf- und ablaufen. Rutscht Frears jetzt ab in die Altherrenriege? Zu Bernardo Bertolucci mit seinem Wahlspruch »Lasst junge Dinger um mich sein und sich von textilen Zwängen befrei'n«? Wenn dem so wäre, würde man sich wundern, warum es bei Frears doch eher jugendfrei zugeht. Wenn da die alte Mär von der Besatzungscouch nicht mit reinspielt, fragt man sich vor allem, was Frears an diesen etwas (trotz Hot Pants) lahmarschigen Film-Sujets so interessiert. Amerikanische Wortschöpfer, die nie begriffen haben, dass sich die Literaturgattung des Dramas traditionell in Komödie und Tragödie (und vielleicht noch Historien) aufteilte, sprechen bei solchen Filmen von dramedy, in etwa einer »ernsthaften« Geschichte (in diesem Fall basierend auf den Memoiren der Filmhauptfigur Beth), bei der es aber dennoch viel zu lachen gibt.

Beth (Rebecca Hall) erleben wir zunächst bei ihrem Job als »Private Dancer«, wo sie in der Wohnung des offensichtlich verheirateten Darren (Joel Murray in einer Rolle, die wie für ihn geschaffen ist) strippt, dann aber auf einen seltsamen und beunruhigenden Waffennarren als Kunden trifft, der sie stark an dieser Karriere zweifeln lässt. Beth kommt hierbei nicht besonders intelligent rüber, aber da sie gutaussehend und sympathisch ist (und sich Zahlen merken kann), bekommt sie recht schnell einen Job bei dem »Profispieler« Dink (Bruce Willis), was aber zu Problemen führt, weil dessen Gattin Tulip (Catherine Zeta-Jones) von der engen Beziehung ihres Gatten zu der halb so jungen Frau nicht eben angetan ist. Ohne zu weit vorgreifen zu wollen, will ich noch kurz die anderen Figuren vorstellen: Da gibt es eine befreundete Stripperin (Laura Prepon), einen weiteren Bookie (Vince Vaughn), einen gutaussehenden jungen Yuppie (Joshua Jackson) und einen Wettverrückten (John Carroll Lynch), und daraus könnte sich durchaus eine komische Variation von Frears früherem Film The Grifters entwickeln – wenn die Figuren in irgendeiner Form interessant wären. Rebecca Hall ist eine Spur zu naiv, um als Identifikationsperson auf Dauer zu überzeugen, Catherine Zeta-Jones und vor allem Bruce Willis liefern immerhin gute Darstellungen ab, doch Vince Vaughn, Joshua Jackson und der Rest zieht nur die übliche Show ab, so etwas wie Spannung kommt nie wirklich auf, es geht zwar um größere Geldbeträge und strafbare Handlungen, aber der Film läuft nach einem vielfach gesehenen Schema ab – und auch die komödiantischen Elemente sind kein Jackpot. Vielleicht muss man sich besonders für Las Vegas oder Sportwetten interessieren, um den Sinn dieses Filmchens zu erkennen.

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The Raid (Gareth Evans)

The Raid
(Gareth Evans)

Originaltitel: Serbuan maut, Indonesien / USA 2011, Buch, Schnitt: Gareth Evans, Kamera: Matt Flannery, Musik: Aria Prayogi, Joseph Trapanese, Fajar Yuskemal, mit Iko Uwais (Rama), Ray Sahetapy (Tama), Joe Taslim (Jaka), Doni Alamsyah (Andi), Yayan Ruhian (Mad Dog), Pierre Gruno Wahyu), Tegar Satrya (Bowo), Iang Darmawan (Gofar), Eka »Piranha« Rahmadia (Dagu), 101 Min., Kinostart: 12. Juli 2012

Der beste Actionfilm seit Jahrzehnten«, »vielleicht der beste John-Woo-Film, den John Woo nie gedreht hat« – Für eine bestimmte Klientel scheint dieser Film handgeschneidert, auch wenn man auf Anhieb vielleicht nicht darauf kommen würde, einen walisischen Regisseur nach Indonesien zu schicken, um fast im Alleingang mit hiesigen Darstellern einen aufwendigen Action-Streifen zu drehen, der es am liebsten aufnehmen würde mit Jason Statham, den Expandables und wer da noch so rumhaut und -ballert.

The Raid beginnt fast mit so etwas wie einer Charakterisierung einer der Figur: Rama (Iko Uwais) trainiert still und stumpf vor sich hin, das Ticken von Uhren ist unüberhörbar und fast dräuend. Dann geht er zu seiner im Bett liegenden schwangeren Frau, küsst sie auf den Babybauch und verabschiedet sich mit den Worten »Papa ist bald zurück!« Das ist dann aber auch schon das Höchstmaß an Charaktertiefe sämtlicher im Film auftauchender Figuren, und dass die schwangere Frau im weiteren Verlauf des Films keine größere Rolle spielt, dafür bin ich sogar noch dankbar.

The Raid ist schnörkellose Action, 20 Elitepolizisten dringen in ein 30stöckiges Haus ein, in dem ganz oben, sich uneinnehmbar fühlend ein Unterweltboss seine skrupellosen Geschäfte dirigiert (gleich zu Beginn exekutiert er auch mal zur Charakterisierung selbst ein paar Abtrünnige), flankiert von seinen beiden Unterbossen, Andi und Mad Dog, von denen Andi sich später als Bruder von Rama erweisen wird, aber das ist für den Film nur ein winziger Schlenker und eher bedeutungslos. Unbedingt erwähnen muss man noch, dass der Häuserblock ohne Miete diversen Verbrechern zur Verfügung gestellt wurde, die somit natürlich nicht nur ihren Landlord per Waffengewalt verteidigen, sondern auch einfach ihr Heim. Da es sich aber ja ausnahmslos um antisoziales Gesocks handelt, wird in der kurzen Vorbesprechung der Polizisten gleich geklärt, dass »keine Gefangenen« genommen werden. Und so wird ein harmlos erscheinender Herr, der bei einem Transistorradio sitzt, einfach hinterrücks mit einem Draht erdrosselt, um die Gangart des Films dem Publikum gleich überdeutlich klar zu machen. Dummerweise wird dann aber der zweite auftauchende Passant, der ebenfalls ins Haus will, in eine längere Diskussion verwickelt, weil das halt so im Drehbuch stand und irgendwie die Spannung erhöhen sollte. Um Logik geht es in diesem Film also auch nicht.

Am interessantesten ist der Genre-Mix. Die Hochhauskulisse könnte einen ja noch an Die Hard erinnern, doch davon sind wir weit entfernt. Die vermeintliche Polizeigruppe bringt Handgranaten zum Einsatz, das Ganze wirkt schnell wie ein Kriegsfilm oder ein Ego-Shooter-Computerspiel (die Musikkulisse ist auch ähnlich). Doch schnell denkt man auch an Zombiefilme (die Mieter wollen die bewaffneten Polizisten auch gern mal durch ihre schiere Masse erdrücken) oder an John Carpenters Assault on Precinct 13, nur dass die gesichtslosen Kriminellen nicht ins Polizeiquartier eindringen, sondern andersrum.

Mit herkömmlichen Gut-Böse-Verteilungen befasst sich der Film nur oberflächlich. Wenn hier ein Gesetzeshüter ein Kind durch einen zirkusreifen Distanz-Kopfschuss in Zeitlupe tötet, muss diese Tat noch nicht einmal als notwendig erklärt werden. Und nicht nur um gesellschaftliche Regeln schert man sich nicht, auch für die des Genres hat man keine Zeit. Einer der Oberschurken legt gegen Ende seine Schusswaffe beiseite, um sich in einem fairen Kampf mit seinem Widersacher zu messen (kann er ja nichts dafür, wenn er besser trainiert ist). Diesem gelingt es nur zu zweit und mit einer abgebrochenen Neonröhre, die er »Mad Dog« in den Hals rammt, diesen zu besiegen. Das belohnt der Film mit Heldenfanfare und es gab ihm Kino tatsächlich teilweise Applaus, während ich mich erdreistete, dies mit »Zwei gegen einen ist unfair« laut zu kommentieren. Und ich hatte noch gar nicht erwähnt, dass »Mad Dog« auch noch einen Kopf kürzer ist als seine heldenhaften Killer.

Die hilft es gar nichts, dass der Film einige clevere Ideen hat (typisches MacGyver-Problem: Was kann ich mit einem Kühlschrank und einer Handgranate anstellen?) oder er in Choreographie und Rauminszenierung mindestens überdurchschnittlich ist. Für mich ist dieser Film mehr als nur bedenklich und ein wichtiger Beitrag zur fortschreitenden Verrohung der Gesellschaft. Und wer diese Einstellung als reaktionär und veraltet einstuft, dem wünsche ich demnächst viel Spaß, wenn er demnächst mal mit einer Handvoll von Fans dieser Art von »Unterhaltung« zusammen in der U-Bahn sitzt.