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7. Januar 2009
Thomas Vorwerk
für satt.org


  Transporter 3 (R: Olivier Megaton)
Transporter 3 (R: Olivier Megaton)
Transporter 3 (R: Olivier Megaton)
Fotos © 2008 EUROPACORP
TF1 FILMS PRODUCTION
GRIVE PRODUCTIONS
APIPOULA PRODUCTIONS
Transporter 3 (R: Olivier Megaton)
Transporter 3 (R: Olivier Megaton)
Transporter 3 (R: Olivier Megaton)


Transporter 3
(R: Olivier Megaton)

Frankreich 2008, frz. Titel: Le Transporteur 3, Buch: Luc Besson, Robert Mark Kamen, Figuren: Luc Besson, Robert Mark Kamen, Kamera: Giovanni Fiore Coltellacci, Schnitt: Camille Delamarre, Carlo Rizzo, Musik: Alexandre Azaria, mit Jason Statham (Frank Martin), Natalya Rudakova (Valentina), François Berléand (Tarconi), Robert Knepper (Johnson), Jeroen Krabbé (Leonid Vasilev), Alex Kobold (Leonid's Aide), David Atrakchi (Malcom Manville), Yann Sundberg (Flag), Eriq Ebouaney (Ice), David Kammenos (Driver Market), Silvio Simac (Mighty Joe), Oscar Relier (Thug / Driver), Timo Dierkes (Otto), Igor Koumpan (Cop Ukraine), Paul Barrett (Captain), Semmy Schilt (The Giant), Jean-Luc Boucherot (Truck Driver), 100 Min., Kinostart: 8. Januar 2009

Während der vor langer Zeit mal interessante Regisseur Luc Besson sich im Regiestuhl dünne macht, hat er offenbar genug Zeit, Drehbücher für Filme zu schreiben, die er dann auch produziert, die ihm offenbar ohne die Kopfschmerzen eines Regieprojekts auch die Bankkonten füllen. Aktuell steht der zweite Aufguss des Transporters an, und Jason Statham, sowas wie der Chuck Norris für das neue Millenium, spielt ebenso gerne wieder mit wie einige Nebendarsteller, die nur echte Fans kennen. Für mich war es der erste Transporter-Film, den ich eigentlich nur sah, weil er zufällig vor der Pressevorführung zu The Spirit lief, für die ich tatsächlich extra 120 Kilometer bis nach Hamburg fuhr, und um auch was Positives über den Film zu sagen: Transporter 3 war an diesem Tag klar der bessere der zwei Filme. Wobei “besser” ja streng genommen die Steigerung zu “gut” ist, und ich deshalb vielleicht doch lieber sagen sollte, dass es der “weniger schlechte” Film war.

Ein bißchen Action ohne viel Anspruch ist ja manchmal ganz nett, und bei Stathams letzten Film Death Race hatte ich mich trotz einiger Dummdreistigkeiten durchaus amüsiert, doch was genau einen bei Transporter 3 unterhalten soll, ist mir ziemlich rätselhaft. Statham zieht immer wieder gerne, während er sich mit fünf bis zwölf Schlägern balgt, seine Jacke oder das Hemd aus, und benutzt es in seiner Kampfchoreographie. Ich hätte nie gedacht, dass ich sowas mal sagen würde, aber verglichen hiermit wird Jackie Chan noch mit 65 ein Virtuose sein.

Ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist laut Presseheft auch die Newcomerin Natalya Rudakova, die Luc Besson beim Spaziergang in New York entdeckt haben soll. Sie sieht ganz passabel aus, aber ob sie automatisch Russia’s Next Topmodel by Nikita Chruschtschow gewinnen würde, wage ich schon anzuzweifeln. Und - auch, wenn Luc Besson dies nach seinen Erfahrungen mit Milla Jovovich vielleicht bestreiten würde - außerdem sollte man halt seine Darsteller auch nach den schauspielerischen Möglichkeiten auswählen, und nicht nur nach dem Aussehen. Und auch wenn Jason Statham nie als Hamlet durchgehen würde, einige der Szenen mit seiner russischen Begleitung (Pinkeln in der Tankstelle, sexuelle Herausforderung, Alkohol) waren schon extrem lachhaft.

Und lachhaft war einfach zu viel in diesem Film. Blödsinnsstunts, bei denen er auf zwei Reifen zwischen zwei LKWs durchfährt, sein fast unkaputtbares Auto, bei dem die Seitenfenster immer irgendwann, wenn der Zuschauer gerade nicht hinschaut, erneuert werden, die Liste würde schnell unendlich werden (allein das Aufzählen der Logiklöcher im Drehbuch würde wahrscheinlich mehr Seiten füllen als das eigentliche Drehbuch). Wenn der Film dabei wenigstens unterhaltsam gewesen wäre, so würde ich mir ja viel dummes Zeug gefallen lassen, aber es ist wie bei Filmen mit Jean-Claude van Damme oder eben Chuck Norris: Ich verstehe einfach nicht, was manche Leute daran finden.