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Sofie Lichtenstein: Bügeln. Protokolle über geschlechtliche Handlungen




5. April 2020
Thomas Vorwerk
für satt.org


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Return of the Procrastinator (Vol. 2)


Sonntag, den 15. März, gegen 18 Uhr:

Aggretsuko #1

© 2020 Oni-Lion Forge Publishing Group LLC. All rights reserved.

Mitte Dezember bin ich mit den Comickritiken etwas in Verzug gekommen. Da der Virus die Berichterstattung über Kinofilme aktuell reichlich überflüssig macht und ich aktuell mehr Zeit als sonst in den eigenen vier Wänden verbringe (zwei Wochen Brotjob und Supermarkt, danach ein vermurkster Osterurlaub zzgl. mögliche Verschlimmerungen der Lage) läuft ja nicht mehr viel an Ablenkungen, und so werde ich in den nächsten Wochen versuchen, ein wenig wieder den Anschluss zu finden, wobei ich mich aber - trotz hochtrabender Pläne - weniger an die chronologische Reihenfolge halte, sondern abgesehen von einer generellen Marschrichtung gemäß der Monate über jene Comics berichte, die mir gerade in die Finger fallen. Ab sofort wird bei den »Stabangaben« immer das Erscheinungsdatum (VÖ) mit angegeben...

Meine übrigens brav weiter geführte Liste der jede Woche gelesenen Comics werde ich so Monat für Monat nachliefern, um zumindest den Anschein einer Ordnung zu erhalten...

Ab Januar übrigens um einen neuen Service erweitert!

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Grundsätzliche Infos zu dieser Rubrik findet Ihr nach wie vor auf unserer Erklärseite!


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  The Kill Lock #1

The Kill Lock
#1 (of 4)

Writer, Artist & Cover: Livio Ramondelli; Letterer: Tom B. Long; IDW Publishing; VÖ: 26.12.2019 (Woche 52); $ 3,99

Das wohl unaufdringlichste Heft dieser sehr eingeschränkten Veröffentlichungswoche macht den größten Eindruck auf mich. The Kill Lock #1 hat eine interessante Prämisse: Vier verurteilte, sehr unterschiedliche Roboter haben eine gemeinsame Strafprogrammierung: Wenn einer von ihnen »stirbt«, müssen auch die anderen drei daran glauben.

So hübsch zusammengefasst wie bei mir gibt Autor und Zeichner Livio Ramondelli seinen Plot aber nicht preis. Er beginnt seine Geschichte mit dem wohl unangenehmsten Bot, der als »Engineer« und »Artisan« nicht nur seine Artgenossen zusammengebaut haut, sondern bestens über Schwächen und Designfehler diverser Modelle informiert ist, was er skrupellos ausnutzt. Zu Beginn des Heftes sieht man ihn in einer Kneipe, wo er unangemessen einen Sitznachbar beleidigt und mit anderthalb Handgriffen unschädlich macht.

The Kill Lock #1

© Livio Ramondelli, 2019

Nicht jedem Leser wird augenblicklich auffallen, dass der Artisan mit dieser Aktion seinen Frust um ein Mitglied des kriminellen Quartett kompensiert, denn sein Opfer ist wie sein vermeintlicher »Aufpasser« ein Worker Robot und es wirkt ganz so, als hält sich der Artisan für etwas besseres und gibt sich ungern mit vergleichsweise simplen Arbeitern ab.

Die Beziehungen zwischen den vier Figuren sind ziemlich interessant. Wo der Artisan keinerlei Moralvorstellungen zu haben scheint, hat der Worker durch einen Fehler (es war Alkohol im Spiel) sein Leben verwirkt, ein vergleichsweise unschuldiges Ki(n)d wurde wegen eines Design-Fehlers ohne irgendeine Erklärung ins Exil geschickt, und der vierte im Bunde, von dem man lange Zeit nicht wirklich viel zu sehen bekommt, ist ein riesiger Soldat, der quasireligiös indoktriniert wurde und dauerhaft auf der Jagd nach »Ketzern« ist, obwohl es zunächst schwerfällt, nachvollziehbare Glaubensvorstellungen auszumachen.

Wie hier ein Kreuzzügler, ein Jüngling, ein Säufer und ein waschechter Killer gemeinsam eine Mission (das Ausschalten des Kill Locks) durchführen wollen, das läuft ein wenig wie in The Magnificent Seven oder vergleichbaren Old-School-Abenteuern mit Selbstmordkommando-Effekt. Nur eben mit Robotern, die unter anderem an Darth Vader und Bender erinnern. Wobei Schöpfer Ramondelli mich visuell an Ted McKeefer erinnert, nur mit mehr Computereinsatz für bestimmte Lichteffekte.

Abgesehen von einigen Grammatik- bzw. Letteringfehlern habe ich nicht auszusetzen an dieser hochunterhaltsamen Story mit erstaunlich durchdachten Figuren und auch jeder Menge Action. Weil ich so lahmarschig war, meine Texte abzuliefern, habe ich inzwischen auch Heft 2 gelesen, das auch nicht schlechter war.


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  Join the Future #1

Join the Future #1

Writer: Zack Kaplan; Artist & Cover: Piotr Kowalski; Colorist: Brad Simpson; Letterer: Hassan Otsmane-Elhaou; AfterShock Comics; VÖ: 04.03.2020 (Woche 10); $ 4,99

Auch zu Join the Future gab es ein Preview in anderen AfterShock-Comics. Das wirkte so wie eine Werbesendung für eine Luxus-Metropole der Zukunft. Obwohl es kaum Punkte in dieser Präsentation gab, die wie Schwächen oder der berühmte »Haken« wirkten, habe ich genug Erfahrung mit Science-Fiction-Stoffen und vor allem den wenigen davon, die als »Utopie« durchgehen können, um zu wissen, dass das dicke Ende schon noch kommen würde.

Und wie das im ersten Heft umgesetzt wurde, das war eine große Freude. (Ja, ich kann mich an Fähigkeiten von Geschichtenerzählern erfreuen, auch wenn die eigentliche Handlung nicht so richtig positiv verläuft ... natürlich bin ich Joss-Whedon-Fan!)

Meine Rezension zu Alienated #1 habe ich zwar schon geschrieben, aber die erscheint erst im vierten TVOD dieses Jahres. Die Art und Weise, wie dort das erste Heft einer neuen Serie liebevoll zusammenkomponiert wurde, ist sehr ähnlich wie in Join the Future.

Nach dem Werbeprogramm sieht man eine Kernfamilie (Vater, Tochter, Sohn) in einem zunächst idyllisch wirkenden Wald. Der Vater ist ein Idealist, der mit der Luxus-Bevormundung nichts zu tun haben will, die Tochter schlägt deutlich nach ihm, der Sohn benutzt schon mal heimlich technologische Errungenschaften.

Der Vater bringt der Tochter gerade das Schießen bei, normalerweise ein Reizthema für mich, aber bei so einer intakten Naturgesellschaft (ich denke an die Filme Captain Fantastic und Leave no Trace) lasse ich das mal durchgehen. Es stellt sich heraus, dass die Tochter an Asthma leidet und der Vater, um das Leben seiner Tochter zu retten, gezwungen ist, gegen seine Überzeugungen zu agieren.

Join the Future #1

© 2020 Jack Kaplan & AfterShock Comics. All rights reserved.

Die Geschichte geht dann weiter und wird ziemlich politisch. Es geht um die unterschiedlichen Anschauungen in der Familie und die Konflikte, die der Vater als Bürgermeister mit seiner kleinen Ortschaft austrägt (obwohl die meisten seine Ansichten teilen, werden doch gern die Gegenargumente angeführt).

Und zum Schluss wird dann die Action-Schraube tüchtig angezogen. Action an sich macht für mich keinen Comic besser, aber eine gewisse Entscheidung des Autors bringt auf clevere Art die Geschichte so richtig ins Rollen. Auch, wenn ich befürchte, dass Heft 2 es schwer haben wird, mit den hohen Erwartungen nach diesem etwas längeren Einstiegsheft mitzuhalten. Aber schon ein in sich stimmiges Erstlingsheft ist für mich ein Kunstwerk.

Leider gibt es dann doch noch etwas, was den guten Eindruck mit einem bitteren Nachgeschmack versieht. Nach dem eigentlichen Comic gibt es noch vier Artefakte, Briefe, die andere old-school-Siedler hinterlassen haben, natürlich auf nicht mehr ganz blütenweißem Papier.

Dort findet man Satzfragmente wie »[...] I was able to purchase this actual paper and an ink pen from a nearby store to write you this letter.« Und ungeachtet der hohen production values im Bestreben, die Briefe besonders authentisch erscheinen zu lassen, sind sie allesamt computergelettert. Bis hin zu den Unterschriften. Wie viel würde es wohl gekostet haben, einfach jemanden richtige Briefe schreiben zu lassen? Sie müssen ja nicht superakkurat in Schönschrift sein (gibt ja auch kein Sinn, wenn die Schreiber angeblich nur selten Briefe anfertigen), sondern einfach nur lesbar und nicht die Intelligenz der Comicleser beleidigend.

In meinen Augen schmälert diese depperte Entscheidung den guten Eindruck dieses Heftes gleich mal um 25-30%. Manchmal hilft es doch, das Hirn einzuschalten...


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  Justice League Dark #20

Justice League
Dark #20

Writers: Ram V & James Tynion IV; Artist: Kyle Hotz; Cover: Guillem March; Colorist: FCO Plascencia; Letterer: Rob Leigh; DC Comics; VÖ 26.02.2020 (Woche 9); $ 3,99

Ich bin ein alter Vertigo-Fan, das habe ich oft genug erwähnt. Allerdings, und das nervt mich tierisch bei den Spätgeborenen, kann ich mich noch an die Zeit vor Vertigo erinnern. Denn auch, wenn der gesamte Sandman-Run oder Alan Moore's Swamp Thing eifrig unter dem Vertigo-Label wiederveröffentlicht wurden, so sind doch die besten Vertigo-Comics jene, die vor Gründung des Vertigo-Labels erschienen.

Wenn man mal Garth Ennis' Preacher außen vor lässt, konnte Vertigo nicht wirklich etwas Bedeutendes zu dem beitragen, was Alan Moore, Grant Morrison, Neil Gaiman, Jamie Delano oder Peter Milligan ohne einen Deckmantel erschufen. Womit begann DC Vertigo damals? Mit jener schwachen Sandman-Kurzgeschichte namens "Vertigo". Mit der Black Orchid-Serie oder der Fortsetzung diverser Titel wie Animal Man, Doom Patrol oder Swamp Thing, die allesamt ihren Zenit weit hinter sich hatten.

Beim Repackaging als Sandman Universe hat man das selbe noch mal durchgezogen (da habe ich mich noch nicht tief genug eingelesen, um zu entscheiden, ob das nur ein weiteres Fiasko geworden ist), und als man sich zwischendurch entschied, den alten Mann John Constantine wieder zu verjüngen, war dies in meinen Augen auch ein Armutszeugnis.

Justice League Dark (Vol. 1) wurde immerhin noch von Peter Milligan begonnen, konnte mich aber schon damals nicht wirklich begeistern. Der Neustart im Zusammenhang mit »New Justice« konnte mich nicht sehr lange fesseln, nicht zuletzt überzeugte mich auch das crossover mit Wonder Woman nicht.

Was man bei Justice League Dark positiv bescheinigen kann, ist die Qualität der Zeichner. Man muss aber auch sagen, dass Figuren wie Man-Bat, Zatanna, Swamp Thing oder Detective Chimp für jeden halbwegs begabten Zeichner ein Geschenk sind. Und wenn man noch John Constantine, Deadman oder Doctor Fate dazu nimmt, kann man sich bestens visuell austoben.

Innerhalb meiner neuen Reihe »20 #20s for 2020« will ich mich mal nicht an Einzelheften abarbeiten, sondern Serien für jeweils 20 Hefte beobachten. Bei JLD stieg ich zu Beginn mit Einzelheften ein, ließ mich visuell blenden, verlor dann aber nach The Witching Hour das Interesse. Das ein bisschen nach dem Horror-Anthologien-Prinzip gestaltete Heft #7 gab mir ein wenig Hoffnung zurück, aber da mich weder »The Otherkind« als gruselige Gegenmacht überzeugte noch ich der langgezogenen Auseinandersetzung mit den »Lords of Order« viel abgewinnen konnte, war ich dann umso positiver überraschter, als Autor James Tynion IV (Something is Killing the Children, Batman) in Heft #12 plötzlich diverse Handlungsfäden clever zusammenbrachte: Er lieferte so was wie die origin story der JLD nach, führte die für mehrere Hefte getrennte Gruppe wieder zusammen und ließ die JLD im Grunde der unlogischen, feigen Entscheidung der Lords of Order eine weitaus extremere Herangehensweise an das Problem folgen.

Justice League Dark #11

Justice League Dark #11 © 2019 DC Comics. All rights reserved.

Dass die neugeformten »Lords of Chaos« sich wie Mordru sogar an den Regeln des Comicmediums vergriffen, war ein netter Nebeneffekt, aber vor allem hat es mich verzückt, dass die Story im Nachhinein plötzlich Sinn ergab, das ganze Hin und Her, das Schlachtengetümmel und der Hang zum Drama nun einen Quasi-Abschluss erfuhren. Nach Heft 12 war ich wieder voller Hoffnung - und dann folgte die Einbindung ins »Year of the Villain«-crossover.

Irgendwo in den letzten zwei oder drei Absätzen wollte ich einbringen, dass ich das Gefühl habe, dass selbst die DC Comics aus dem dunklen magischen Horror-Bereich, die vor Alan Moores Swamp Thing erschienen, also so was wie Night Force oder House of Mystery, für mich noch interessanter wirken (trotz all ihrer formelhaften Einschränkungen der späten 1970er) als ein Großteil der aktuellen Veröffentlichungen.

Und genau an der Stelle schafft es Tynion, trotz Einbindung der obligatorischen »Year of the Villain«-Etappen wie »The Offer«, »Dark Gifts«, »Evil Unleashed« usw., in Scharmützel mit Vampirhorden und was bestimmte Leser wohl von dieser Serie erwarten, jenes Herzstück aus alten Swamp Thing-Zeiten, als Alan Moore erstmals die großen magischen Superwesen zusammenbrachte und Baron Winter, Zatara und John Constantine am selben Tisch saßen, in der neuen Geschichte einzubringen und etwas vom alten Zauber (als Leser) wiederzubringen.

Justice League Dark #13

Justice League Dark #13 © 2019 DC Comics. All rights reserved.

Versteht mich nicht falsch, Tynion ist keineswegs Alan Moore, aber immerhin weiß er die Kernmomente der dunklen DC-Gefilde zu beschwören, und auch wenn das ein wenig in Richtung Leichenfledderei geht, muss man ihm an dieser Stelle Respekt zollen. Und dann revidiere ich bei den nächsten Heften meine Meinung gleich wieder. Da bin ich dann doch zu sehr Purist, um Klarion the Witch Boy, Solomon Grundy, Circe, Papa Midnite, Jason Woodrue und Eclipso als »INJustice League Dark« als gute Idee wahrzunehmen.

Irgendwie schafft es Tynion im steten Wechsel gute, aber auch schlechte (who the heck needs the rot?) Ideen aneinander zu knoten. Weder die späten Swampy-Ausgaben innerhalb der alten Numerierung noch Jeff Lemires run des Animal Man konnten mich begeistern, und jetzt knüpft Tynion daran an und bringt in Heft #20 Animal Man mit in die stetig wachsende Runde der fast vergessenen Figuren, die irgendwo im DC-Universum unter dunklen Steinen lagen.

Justice League Dark #20

© 2020 DC Comics. All rights reserved.

Ein wichtiger Hinweis für Heft 20: glaubt nicht dem, was auf dem Cover steht: das seit einem Jahr beständige Zeichner-Team Bueno / Fernandez hat mit diesem Heft nichts zu tun. Stattdessen bietet Kyle Hotz (zuletzt zuständig für die Ravencroft-Cover) mal wieder etwas für müde Augen. Hotz ist so eine Art Mischung aus Kelley Jones und Shawn McManus (in meinen Augen eine tolle Mischung, für diejenigen, die nicht bereits durch diese Vergleichskünstler begeistert sind). Und als Autor wird hier erstmals nicht James Tynion IV als erster genannt, sondern Ram V (?), der im Annual erstmals einen Credit als Co-Autor hatte. Und irgendwie scheint das mit Jason Woodrue aka Floronic Man zusammenzuhängen, der hier nicht nur wieder verstärkt ins Gespräch kommt, sondern auch noch einen alten Bekannten als Verbündeten mitbringt.

Da schöpfe ich gleich wieder Hoffnung für die nächsten Hefte. Weil Tynion sich wohl mehr auf seinen Job als Batman-Autor konzentrieren soll (bin keineswegs zufrieden mit der Ablöse für Tom King), unterstützt ihn Ram V jetzt wohl regelmäßig, und Kyle Hotz ist zumindest für Heft 23, den Abschluss der neuen Storyline, wieder dabei (ansonsten bleibt's bei Bueno, der aber wohl nicht schnell genug zeichnet, um beim monatlichen Output die Regelmäßigkeit zu garantieren).

Ich würde mich ja sehr freuen, wenn ich nicht bei jedem zweiten Heft neu entscheiden müsste, ob ich JLD jetzt gut oder nicht so gut finde, aber kleine Qualitätsspitzen sind immer noch besser als eine generelle Flaute in der Hinsicht. Und immerhin hat Tynion es über 20 Hefte (und das Annual) geschafft, immer weiter auf den ersten Storyideen aufzubauen. So viel Voraussicht gab es in der ersten Inkarnation der Serie nicht (als man nach Heft 8 ziemlich rüde Peter Milligan absetzte und Jeff Lemire als Nachfolger nicht einmal den letzten Konflikt zuende brachte...).


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  Strange Academy #1

Strange Academy #1

Writer: Skottie Young; Artist & Cover: Humberto Ramos; Colorist: Edgar Delgado; Letterer: VC's Clayton Cowles; Logo Design: Jared Fletcher; Marvel Comics; VÖ: 04.03.2020 (Woche 10); $ 4,99

Im Vorfeld von Strange Academy gab es in einigen Marvelheften wie Ravencroft #1 ein Preview zur neuen Serie, das mich eher argwöhnisch machte. Weil - wie sich herausstellte - die Seitenauswahl fast zufällig ausfiel, abgesehen von der Vorgabe, dass man wohl unbedingt den Teil einer Action-Sequenz und einen Arschwitz (über »Ass Guard«, was ein wenig klingt wie der Herkunftsort von Thor...) mit dabei haben wollte.

Man bekam keine Chance, irgendwie in so etwas wie eine Story einzusteigen, und das bloße name-dropping von Marvel-Figuren war offenbar wichtiger als ein wirkliches Gefühl für die neue Serie zu bekommen (obwohl ich mir noch nicht sicher bin, ob das erste Heft stellvertretend für die folgenden Ausgaben ausgefallen sein wird).

Um es kurz auf einen Punkt zu bringen, die Strange Academy ist so was wie ein Hogwarts für das Marvel-Universum. Sehr unterschiedliche, nur in der Minderheit menschliche Figuren sollen eine magische Ausbildung bekommen, bei der bekannte Figuren wie Hellstrom oder Scarlet Witch wohl eine Rolle spielen, und für mich am interessantesten war es, die unterschiedlichen Figuren, die zum Teil aus feindlichen »realms« stammen, kennenzulernen. Dafür nimmt sich Autor Skottie Young nämlich durchaus etwas Zeit - aber in der Marketingabteilung von Marvel entschied man, dass man damit keine Hefte verkaufen kann.

Strange Academy #1

© 2020 Marvel

Eigentlich habe ich keine besondere Vorliebe für Fantasy, aber ich muss sagen, dass ich mit der magischen Abwandlung des Internats-Genres durchaus was anfangen kann. Ob J.K. Rowling, Lev Grossman oder Patrick Rothfuss, die bekanntesten literarischen Abkömmlinge kenne ich alle, und sogar mit DCs Gotham Academy (eher so bedingt magisch) konnte ich mich anfreunden. Auf jeden Fall finde ich Pennälerscherze zwischen Sumpfkreaturen und Frostgiganten interessanter als vergleichbare Schlachtgemetzel.

Und auch die Einführung der vergleichsweise normalen potentiellen Hauptfigur Emily Bright ist gut gelungen - bis hin zu dem Punkt, wo ihr Vater dezidiert betont: »... a magic school? My daughter is not a character in a children's book, Ms. Stanton.«

Mit Emilys Augen und unterschiedlich ausgiebigem Wissen über das Marvel-Universum erkundet man das versteckte Internet, lernt die anderen Figuren kennen - und vor allem hat das Ganze durchaus Humor. Und Zeichner Humberto Ramos, den ich nur von Champions kenne, hat nicht nur ein Händchen für jugendliche Protagonisten, sondern einen cartoony style, der sich aufs Beste mit Skottie Young, den man ja auch als Zeichner diverse Variant-Cover kennt, verbindet.

Strange Academy #1

© 2020 Marvel

Nach einem Heft hat man noch keine genaue Ahnung, in welche Richtung es gehen wird, ob die Marvel-Kloppereien sich allzu sehr in den Vordergrund drängen werden, aber so lange man in jedem Heft einen ähnlichen Anteil von Figuren-Interaktionen haben wird wie in Ausgabe #1, werde ich mir diesen bunten Spaß eine Zeit lang gefallen lassen...


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  Outlawed #1

Outlawed
#1 (one-shot)

Writer: Eve L. Ewing; Artist: Kim Jacinto; Colorist: Espen Grundjetern; Cover: Pepe Larraz; Letterer: VC's Clayton Cowles; Marvel Comics; $ 4,99; VÖ: 18.03.2020 (Woche 12)

Irgendwie ein hübscher Einstand für meine TVOD-Rückkehr, dass ich in der selben Ausgabe, in der mein launiger, inzwischen hopelessly outdated Text zu Incoming #1 in all seiner vermessenen Arroganz prangt (ein bisschen nach unten scrollen...), auch gleich ein Update liefere, die Kritik zu Outlawed #1, einem der mehreren angerissenen Handlungsstränge aus diesem overhyped marketing ploy.

In meiner unmaßgeblichen Meinung jener Incoming-Nachkomme mit dem größten Potential, denn bei diesem Crossover geht es mal nicht vorrangig um einen fett ausgewalzten intergalaktischen Krieg, sondern »nur« um - der Titel sagt's - veränderte Parameter bei den minderjährigen Marvelhelden, mit Tie-Ins bei The Magnificent Ms. Marvel, Ghost-Spider oder Miles Morales: Spider-Man - sowie einem Reboot von Champions am 8. April (wenn Gevatter Corona nicht auch noch mein anderes Hobby kaputt macht...).

(Champions ist glaube ich mein liebstes Superhelden-Team-Heft der letzten Jahre...)

Nur auf die beiden Miniserien Power Pack und New Warriors hätte ich in diesem Zusammenhang durchaus verzichten können. Aber Marvel setzt im Moment auf Expansion wie ein wuchernder Tumor... Alles, was ein paar mehr Hefte verkaufen kann, ist angeblich eine tolle Idee.

Abgesehen von den beiden erwähnten Miniserien wirkt es im Vorfeld so, als hätten sich Eve L. Ewing (Autorin von Outlawed und Champions) und Saladin Ahmed (verantwortlich für Ms. Marvel & Miles Morales) für diese Kapriole mal zusammengesetzt (auch wenn sie in Incoming nicht zu jenen gehörten, die sich den metaphorischen Staffelstab übergaben) - und im günstigsten Fall kamen bei diesem Hirnwind ja ein paar gute Ideen zusammen...

Leider wirkt das Ergebnis auch - wie Incoming - wie ein Staffellauf. Auf den ersten vier Seiten wird mit wechselnden Protagonisten ein absurder Gerichtsfall geschildert, dann liefert man einen vermurksten Auftritt der jungen Superhelden nach, der als Grund für die öffentliche Erregung herhalten muss - aber nicht mal im Ansatz überzeugt, sondern so wirkt, als wolle man nur die generelle rebellische Haltung junger Menschen bedienen, in dem die Willkürherrschaft der als »erwachsen« gesetzten Regierung demonstriert wird.

Das hatte ich mir deutlich durchdachter vorgestellt.

Outlawed #1

© 2020 Marvel

Die überzeugendsten Veränderungen des status quo bestehen hierbei darin, dass Ms. Marvel kurzzeitig in ein Koma fällt und Viv Vision (wer sonst?) unabsichtlich zu einer Gefahr wird. Was die übrigen, kurzfristig überforderten jungen Helden zu extremen Maßnahmen zwingt. Gerade auch dadurch, dass der Grund für das Verbot narrativ erst später geliefert wird, kann die trotz vieler Spezialeffekte und Action-Seiten eher antiklimaktisch ausfallende »Erklärung« nicht überzeugen.

Und wenn man dann zum Schluss abermals wie bei einem Staffellauf die vermeintlichen Eskalationen schildert und als cliffhanger das komatöse Märtyrer-Opfer Kamala Khan im Krankenhausbett zeigt (bevor man abermals die Cover der nächsten zu kaufenden Hefte paradieren lässt), dann wirkt das ganze Heft auf mich genau wie der marketing hype von Incoming. Das manchmal recht cartooneske Artwork von Kim Jacinto wirkt dabei genauso überzogen wie die eher behauptete Dramatik, und ausgerechnet auf die größte Stärke der jungen Helden, die witzigen und gleichzeitig realistisch wirkenden Dialoge, verzichtet man leider auch zu großen Teilen.

Wenn nicht zumindest für den »Drachen«, der die ganze Problematik in Gang brachte, eine irgendwie einleuchtende Erklärung nachgeliefert wird, sehe ich auch für diese Marvel-Wucherung schwarz. Es mag durchaus sein, dass das alles bei den jungen Lesern ankommt, aber wenn man mich von Champions und Ms. Marvel entfremdet, mag das für die generellen Verkaufszahlen wenig ausmachen ... aber für reifere Leser, die den besonderen spielerischen Tonfall solcher Serien liebgewonnen haben, könnte Marvel sich selbst einen Bärendienst liefern.


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  Incoming #1

Incoming #1
(one-shot)

Writers: Al Ewing, Dan Slott, Kelly Thompson, Saladin Ahmed, Ed Brisson, Donny Cates, Eve L. Ewing, Jonathan Hickman, Tini Howard, Greg Pak, Matthew Rosenberg & Chip Zdarsky; Artists: Humberto Ramos, Carlos Pacheco, Rafael Fonteriz, Joe Bennett, Carmen Carnero, Jim Cheung, Mattia De Iulis, Jorge Fornés, Javier Garrón, Kim Jacinto, Ruy José, Aaron Kuder, Francesco Manna, R.B. Silva, Andrea Sorrentino, Ryan Stegman, Luciano Vecchio & Annie Wu; Cover: Patrick Gleason; Colorists: Edgar Delgado, Morry Hollowell, David Curiel, Espen Grundetjern, Jordie Bellaire, Romulo Fajardo jr., Tríona Farrell, Michael Garland, Marte Gracia, Jay David Ramos, Rachelle Rosenberg, Dono Sánchez-Almara & Israel Silva; Letterer: VC's Travis Lanham; Marvel Comics; release date: 26th of December, 2019 (week 52); $ 9,99

Incoming #1 for me represents everything that's seriously wrong with mainstream comics of the big two. I don't want to belittle the achievements of Al Ewing and (probably) several editors who have to orchestrate such big events that »will change the *** universe forever«, but to me it's just a way to separate fools from their money.

In Marvel Comics #1000 we learned about the Infinity mask, the latest Infinity gadget, and now a murder has to be solved which will lead to several big changes in the Marvel universe. This is done by a creative relay race. While Al Ewing and Dan Slott provide a frame for the story, several creative teams that can be easily connected with current Marvel series get each four pages to keep the investigation in motion and present the characters, current plots and books.

Poor collectors / readers of Captain Marvel, Daredevil, Ghost Rider, Fantastic Four, Immortal Hulk, Valkyrie, Venom, the X-books and several other Marvel titles may feel the need to pay ten bucks for a variable number of these portions of four pages... and at the end of Incoming they will be informed which titles they should follow to keep up with all the changes in the 'verse. Several of these titles will be new additions or spin-offs like Guardians of the Galaxy, Iron Man 2020, X-Men / Fantastic Four, Atlantis Attacks, Outlawed or Jessica Jones: Blind Spot. And I didn't even manage to finish Incoming, because I just couldn't keep up enough interest to drudge myself through 80+ pages of this A-to-B-to-C-stuff designed to inflict conflict that's supposed to sell books that I will for the most part ignore or stop reading after the first issue.

Incoming #1

© 2019 Marvel

Some of the episodes show how creative teams put a lot of love into an unthankful job, but it all leads to two key moments that show us how the narrative will »branch out« into several spin-off plots and another big war to shake up the Marvel universe. Too bad I don't care about all those cosmic conflicts with a cast of thousands spreading over dozens of titles and comic book issues.

I know that other Marvel fans react in a totally different way to these crossover events (I didn't even go see Avengers: Endgame), but to me the most heinous crime is that Incoming #1 just doesn't work as a comic. I'd say, even Marvel Comics #1000 did work better, because at least the single pages often were okay, while here the four-page-sequences mostly just connect the dots.

This most superfluous title of the year that will unfortunately make its mark on the following year (check out the **»dumbest quote of the week« at the bottom of the page, even though it lost a lot evident stupidity because I didn't manage to publish this back in the last year...).


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  Aggretsuko #1

Aggretsuko #1

Writer: Daniel Barnes; Artist: D.J. Kirkland; Cover: CJ Cannon; Colorist: Sarah Stern; Letterer: CRANK!; Design: Sarah Rockwell; Oni-Lion Forge Publishing; VÖ: 05.02.2020 (Woche 6); $ 3,99

Ich weiß NICHTS über die Figur Aggretsuko, konnte aber dem Kleingedruckten entnehmen, dass sie schon seit 2015 unterwegs ist, und die rechteinhabende Fa. Sanrio klingt für mich japanisch. Umständliche Recherchen werden auch nichts mehr am Eindruck verändern, den dieses Heft auf mich hatte, in das ich eigentlich nur reinblätterte, weil es sich um eine Nummer 1 handelt (man will ja vorurteilsfrei an neue Veröffentlichungen herangehen).

Die Titelfigur macht auf mich den Eindruck einer kleinen Füchsin, wobei die Tiere hier einfach nur funny animals sind, Aggretsuko arbeitet wohl in einem Wolkenkratzer voller accountants der unterschiedlichsten Tierrassen, im Verlauf des Heftes lernt man viele Nebenfiguren kennen, jeweils mit ihrem Status oder ihrer Aufgabe in der Firma »Carrier Man Trading Co., Ltd.« (womit genau man da sein Geld verdient, habe ich noch nicht ganz durchdrungen...)

Das Ganze sieht also, um mich mal wieder in meiner Ignoranz zu sonnen, aus wie eine Mischung aus Pokemon und Dilbert: größtenteils putzige japanische Tierchen, die in einer Büroatmosphäre miteinander agieren. Aggretsuko scheint besonders adrett und gut gelaunt zu sein, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass aber beispielsweise ihr schweinsköpfiger Chef Mr. Ton nicht unbedingt ein Paradebeispiel für Ausgewogenheit und Fairness ist (der Hinweis »shitty boss« neben seinem Namen hat ihn verraten).

Es fällt mir schwer, anhand des vorliegenden Heftes allzu viel über die Figuren zu sagen, weil sie sich in einer besonderen Lage befinden, die nicht repräsentativ sein dürfte für Charaktereigenschaften. Man sieht, dass Aggretsuko für einige Figuren offenbar mehr zu empfinden scheint als für andere, und ich nehme an, dass sie in der Zeichentrickserie oder woher sie stammt, vermutlich immer mal wieder an prominenter Stelle zu singen beginnen wird, wobei das fast so etwas wie eine Superkraft zu sein scheint: Wenn sie singt, wächst die kleine Füchsin über sich hinaus.

Ungeachtet des Arbeitsumfeldes, das den typischen Alltag vieler Erwachsene repräsentiert, tippe ich mal, dass Aggretsuko vor allem ein kindliches Publikum anspricht (heutzutage rennen ja auch Vierzigjährige mit Hello Kitty-Taschen herum). Sagen wir mal »kindgeblieben«. Es kann aber auch sein, dass es sich hier um eine Satire à la South Park handelt, denn es will mir nicht unbedingt aufgehen, warum man im ersten Heft einer neuen Comicserie die Ausbreitung des »C-Virus« beschreibt (benannt nach der Firma, falls jemandem der Buchstabe C zu bekannt vorkommt), der aus der Firmenbelegschaft quasi Zombies macht, nur ohne Blutvergießen und dafür mit Triefnasen, die mich an meinen shitstorm mit den sweat drops erinnern: die Infizierten haben einfach größtenteils große rotzgrüne Tropfen an einem ihrer Nasenlöcher hängen - und auch ansonsten kann man sie durch die grüne Farbgebung gut erkennen.

Aggretsuko #1

© 2020 Oni-Lion Forge Publishing Group LLC. All rights reserved.

Dass so eine reichlich überzogene, depperte Situation, die natürlich zum Ende des Heftes wieder korrigiert wird, für mich aktuell näher an meiner Lebenssituation ist als andere Comics, die irgendwie realistischer oder erwachsener wirken, sagt viel über den absurden Status unserer Welt. Das am 5. Februar erschienene Heft ist ziemlich sicher nicht vom Corona-Virus beeinflusst, solche synchronicities zwischen fact und fiction gehören einfach dazu, nach dem Anschlag auf das World Trade Center sah ich auch innerhalb einer Woche ein X-Men-Heft von Grant Morrison und diesen schrecklichen Film (ohne X-Men) mit Hugh Jackman und Halle Berry, und beide Male wurden fliegende Objekte in architektonische landmarks gesteuert und sorgten für einen sehr unterschiedlichen body count.

Die zombiemäßige Apocalypse sagt viel darüber aus, wie sich die Publikumsschichten inzwischen verändert haben, wie viel man offenbar kleinen Kindern zumuten kann. Ich muss zugeben, dass mich etwaige figuren-inhärente Merkmale innerhalb dieses Heftes nicht erschlossen haben und auch der besondere Charme, den ich mir zumindest vorstellen kann, stellte sich bei mir nicht ein, die grünen Rotznosen und Gesichtsmasken haben in den letzten Wochen noch keine verstärkten ästhetischen Reize entwickeln können. Vor allem dachte ich, dass das Heft für mein Comeback nach drei Monaten abgedreht genug erwies, Heft Nr. 2 habe ich mir aber noch nicht besorgt ... so hochinteressiert war ich dann an den einzelnen Figuren auch irgendwie nicht...


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  The Infected: The Commissioner #1

The Infected:
The Commissioner
#1 (one-shot)

Writers: Paul Jenkins; Artist: Jack Herbert; Cover: Viktor Bogdanovic; Colorist: Adriano Lucas; Letterer: ALW's Troy Peteri; DC Comics; VÖ: 18.12.2019 (Woche 51), $ 4,99

So, Marvel-Crossovers habe ich für diese ausreichend gebasht, da sollen auch die Kollegen bei DC nicht leer ausgehen. Von Year of the Villain habe ich die meisten stand-alone specials gelesen, einige davon hatten auch ein paar hübsche Ideen, die Autoren wie Mark Russell (Sinestro) oder Tom Taylor (Black Mask) austesten durften. Es gab aber auch einiges überflüssiges bis wirklich nervendes (John Carpenters Joker-Special, von dem einzige das Gelächter als Panelgrenze als akzeptable Idee hängenblieb).

Um was es bei dieser Infektion ging, habe ich so am Rande mitbekommen, Commisioner James Gordon finde ich eine ganz interessante Figur, und an Autor Paul Jenkins konnte ich mich noch aus den 90er Jahren erinnern, wo er glaube ich eine Zeit lang für Hellblazer und einige andere Vertigo-Serien zuständig war. Da bildete ich mir ein, dass es zumindest ein paar lesenswerte Konzepte geben könnte.

Hm.

Das Spannendste im Heft ist die verregnete Atmosphäre und die Art und Weise, wie Gordon gegen seine Infektion ankämpft (man könnte sagen, er ist ein so integrer Mann, dass er tatsächlich eine Chance hat). Doch die eigentliche Geschichte ist nichtexistent, man bekommt nur ein Fragment innerhalb des ganzen crossover-Gedöns, was einen von irgendeinem Heft aus der Vorwoche zum aktuellen status quo vorantreibt. Wobei einem nicht einmal eine abgeschlossene, als irgendeine Teiletappe erkennbare Gordon-Geschichte geboten wird.

The Infected: The Commisioner

© 2019 DC Comics. All rights reserved.

Dazu gibt es eine etwa zehnseitige Action-Sequenz mit Batgirl, die natürlich eine konkrete Beziehung zu Gordon hat, aber auf dem Cover steht halt nicht Batgirl als Titelfigur, und so will ich nicht deren Trauma angesichts des schwachen Cliffhangers rund um ihren Vater sehen, wenn sie nach der Hälfte des Heftes auftaucht und dann verzweifelt wieder weiterläuft.

Es gelingt mir nur eingeschränkt, meine Enttäuschung angesichts des üblichen crossover-Problems zu schildern, wo eine halbwegs akzeptable Story wie mit einer Gießkanne auf ca. drei Hefte verteilt wird, die man dann auch noch selbst finden muss (denn natürlich sind ja alle DC-internen Inhaltsangaben spoilerbereinigt). Wenn ich mir Superdödel #13 kaufe, muss ich damit rechnen, dass ich ohne Heft 12 und 14 vielleicht nicht alles verstehe, aber bei so einem Special (oder wie man es nennen soll) akzeptiere ich vielleicht den Hinweis, dass ich Superman/Batman #1 lesen muss, wenn ich hinter den Grund für den Dauerregen kommen will. Und meinetwegen würde ich auch irgendwo weiterlesen, wenn es mir interessant erscheint. Aber gleich zwei Serien, die ich weiterverfolgen soll, um herauszubekommen, wie die mittendrin abgebrochene Geschichte sich weiterentwickelt?

Sorry, aber da würde ich nicht einmal Ausgaben als Gegengründe anbringen - dazu fehlt mir einfach die Zeit.

Da bin ich so was von not infected.

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Weitere gesammelte gelesene Neuerscheinungen aus Woche 50:
Buffy the Vampire Slayer - Angel - Hellmouth #3 (of 5), The Dollhouse Family #2, Doom 2099 #1, Fallen Angels #3, Frozen: True Treasure #2 (of 3), Harley Quinn: Villain of the Year #1, Lucy Claire - Redemption #1, New Mutants #3, Ocean Master: Year of the Villain #1, Something is killing the Children #4, Spider-Man 2099 #1*, Star Trek Voyager: Mirrors & Smoke #1 (one-shot), True Believers: Annihilation: Annihulus #1,True Believers: Annihilation: Man-Wolf in Space #1, True Believers: Annihilation: Nova #1, True Believers: Annihilation: Omega the Unknown #1, True Believers: Annihilation: Quasar #1, X-Force #3
*Zitat der Woche: »I liked the original ending better.«
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Weitere gesammelte gelesene Neuerscheinungen aus Woche 51:
2099 Omega #1, Amazing Spider-Man #36, Angel #8, Basketful of Heads #3 (of 7), Batman #85, Excalibur #4, Folklords #2 (of 5), Hardcore Reloaded #1, Joker: Killer Smile #2 (of 3), Klaus & the Life and Times of Joe Christmas (one-shot), Marauders #4, Narcos #1, New Mutants #4, The Old Guard: Force Multiplied #1 (of 5), Spider-Man #3 (of 5), Star Trek: Picard - Countdown #2 (of 3), Suicide Squad #1*, Teen Titans #37 & Wellington #1 (of 5).
*Dümmstes Zitat der Woche: »They just murdered half our team.« (Ähnlich auch auf dem Cover, aber nach meinen Mathekenntnissen ist 2 nicht die Hälfte von 6.)
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Gesammelte gelesene Neuerscheinungen aus Woche 52 (nur sehr wenig erschienen wegen Weihnachten):
Dr. Strange - Surgeon Supreme #1, Incoming #1** (one-shot) und The Kill Lock #1* (of 4)
*Zitat der Woche (fast passend zum religiös angehauchten Erscheinungstag): »If you leave NOW, heretics ... I shall visit no wrath upon you.«
**Dümmstes Zitat der Woche: »Wait. Don't tell me. You're someone who still writes 2019 on all of your checks.«

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Für die nächste Ausgabe (innerhalb einer Woche) sind anvisiert:

Rezensionen zu Graphic Novels für Young Adults und Kids, allesamt aus den letzten drei Monaten und dem Hause DC: Batman: Overdrive, Batman Tales: Once Upon a Crime, Diana: Princess of the Amazons, Green Lantern: Legacy, The Oracle Code, Shadow of the Batgirl, Wonder Woman: Warbringer und Zatanna and the House of Secrets (die Auswahl ist schon fast in Stein gemeißelt).


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P.S.: Habe mich übrigens diesmal durchgerungen, das Textkonvolut am Stück gegenzulesen und habe dabei über 30 doofe Fehler gefunden beziehungsweise suboptimale Formulierungen etwas aufgepimpt.